Vom Kondukteur zum Kundenbetreuer

Erst Kondukteur, dann Reisezugbegleiter und seit 09. Dezember 2018 lautet die Berufsbezeichnung der Fahrkartenkontrolleure in den Zügen der Schweizer Bundesbahnen SBB „Kundenbegleiter“.

Ab jetzt werden keine Züge mehr begleitet, sondern Kunden. Sei dies im Zug oder auch am Bahnhof, schreibt SBB-Sprecher Christian Ginsig auf Twitter. Der Namenswechsel ist umstritten. Die ÖV-Gewerkschaft wehrte sich 2017 gegen die Pläne der SBB mit der neuerlichen Umbenennung. Das Argument: Die neue Bezeichnung werde den Aufgaben des Personals nicht gerecht. Doch das SBB-Management ließ das kalt.

Zu den typischen Aufgaben des Kundenbegleiters der SBB gehört nach wie vor die Kontrolle der Fahrausweise und das Erheben des Beförderungsentgeltes. Er bzw. Sie  übermittelt aber auch das Abfahrtsignal an die Triebfahrzeugführer und hat damit Sicherheitsaufgaben. Durch den vermehrten Einsatz von Fahrscheinautomaten, Online-Tickets und automatische Türschließ- und -sicherungseinrichtungen liegt der Schwerpunkt der Tätigkeit, sofern sie im ÖPNV überhaupt noch ausgeübt wird, eher bei der Fahrausweiskontrolle und im Kundenservice.
Beri der Deutschen Bahn heißen die Schaffner auch seit Langem Zugbegleiter (Zub) und Kundenbetreuer im Nahverkehr (KiN). Außerhalb des Nahverkehrs, also im Fernverkehr, werden als „Schaffner“ die Zugbegleiter und Kundenbetreuer bezeichnet, die dem Zugführer unterstellten Mitglieder des Zugbegleitpersonals. Das Zugbegleitpersonal besteht somit aus dem Zugführer und den Zugbegleitern

Im Fernverkehr der Deutschen Bahn teilen sich die Zugbetreuer wiederum in die Bezeichnung Erster Betreuer und Betreuer auf. Der Erste Betreuer verfügt über den gleichen Ausbildungsstand und die gleichen Berechtigungen wie ein Zugchef (Zugführer) und ist in den ICE-Zügen federführend für die Kunden der 1. Klasse verantwortlich, dort stellt er neben der Fahrausweiskontrolle auch alle Serviceaufgaben sicher. Für die Serviceaufgaben wird er bei hohem Fahrgastaufkommen durch eigens ausgebildete 1.-Klasse-Stewards unterstützt. Bei sehr geringem Fahrgastaufkommen betreibt der Erste Betreuer auch selbstständig das Bordbistro. Die Betreuer (Schaffner) in den Fernzügen der Deutsche Bahn AG verfügen heute, neben den Kenntnissen zur Fahrausweiskontrolle, mindestens über betriebliche Grundkenntnisse und wirken unterstützend. Quelle: SBB / DB / DMM