Von wegen ab 01. Juni billiger fahren - Spritpreise stark gestiegen

Der Tankrabatt kommt am 01. Juni 202 und soll Autofahrer aber auch Firmenfuhrparks im Rahmen des Maßnahmenpakets der Bundesregierung finanziell entlasten. Dazu wird die Energiesteuer zeitlich befristet auf das EU-weite Mindestniveau abgesenkt. Klingt zu schön, als dass es wahr sein könnte. Denn die Mineralölkonzerne haben in diesen Tagen die Preise für den Liter Benzin oder Diesel um 10, vereinzelt um bis zu 20 Cent angehoben, ohne dass es dafür einen plausiblen Grund gibt.

Die Mineralölkonzerne haben aktuell und unmittelbar vor dem Beginn des Tankrabatts ihre Preise für Benzin und Diesel stark in die Höhe getrieben. Foto: Gernot Zieonka

 Vor der Steuerentlastung ab 01. Juni haben die Spritpreise noch einmal kräftig zugelegt. Sowohl Benzin als auch Diesel haben sich im Vergleich zur vergangenen Woche kräftig  verteuert. ADAC Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand; „Wir erwarten, dass die Steuersenkung ab 01. Juni in vollem Umfang an die Verbraucher weitergegeben wird. Zudem besteht angesichts des überhöhten Niveaus reichlich Potenzial für Preissenkungen.“

Laut einer Auswertung haben allein am 28. Mai über 11.260 Tankstellen in Deutschland die Preise beim Super angehoben – und zwar um bis zu zehn Cent. Knapp 30 Betriebe gingen sogar um bis zu 20 Cent in die Höhe.  Beim Diesel gingen 9.282 Tankstellen um zehn Cent nach oben und bei E10 waren es 10.844 Tankstellen. Nur 1.500 Tankstellen senkten zwar den Preis beim Sprit, sie hatten allerdings größtenteils am 14. Mai und 17. Mai die Preise angehoben - teilweise um bis zu zehn Cent.

Während die Verbraucher auf die Entlastung warten, erhöhten die Öl-Konzerne klammheimlich die Preise. Der Tankrabatt fließt damit direkt in deren Taschen. Die Kosten dafür tragen die Steuerzahler. Der Tank-Rabatt kostet sie rund 3 Mrd. Euro. 

Der ADAC erwartet für die ersten Juni-Tage einen Ansturm auf die Zapfsäulen. Viele Autofahrerinnen und Autofahrer werden voraussichtlich nicht mehr im Mai tanken, sondern von den niedrigeren Spritpreisen ab Juni profitieren wollen. In den Stoßzeiten kann es daher zu Schlangen und Wartezeiten an den Tankstellen kommen. In grenznahen Gebieten könnte der Ansturm auf die Tankstellen durch Autofahrende aus dem Ausland zusätzlich verstärkt werden. Ab 1. Juni dürfte das Tanken in Deutschland beträchtlich billiger als z.B. in Dänemark, den Niederlanden, Belgien oder der Schweiz sein. Quelle: ADAC / Focus online / DMM