Die ersten Auswertungen in diesem Jahr zum deutschen Geschäftsreisemarkt verdeutlichen die Themenfelder im Travel Management von heute und morgen. Für nahezu alle Befragten, unabhängig von der Unternehmensgröße, stehen aktuell sowie zukünftig die Themen rund um Prozessoptimierung, umweltbezogene Nachhaltigkeit und Reisesicherheit ganz oben auf der Agenda. Dies geht aus den Ergebnissen der Geschäftsreiseanalyse 2024 hervor, die der Verband Deutsches Reisemanagement (VDR) veröffentlichte.
Mit rund 95 % wählten nahezu alle Befragten die „Prozessoptimierung“ auf Platz Eins im Ranking der Themenfelder aktuell und in Zukunft. Denn die Komplexität der Aufgaben rund um die geschäftliche Mobilität steigt und neue Themenfelder kommen hinzu. Um Prozesse effektiv zu gestalten, werden Mobilitätsverantwortliche mehr denn je zu Schnittstellen-Managern zwischen den Bereichen Personal, Einkauf, Finanzen oder auch der IT.
Im Hinblick auf umweltbewusstes Handeln und die ab diesem Jahr umzusetzenden Vorgaben der EU-weiten „Corporate Sustainability Reporting Directive“ ist das Thema „Nachhaltigkeit“ bei der Themenrelevanz in den Unternehmen mittlerweile auf Platz Zwei gerückt. Dicht danach folgt der Aspekt „Sicherheit“, der weiterhin eine zentrale Rolle bei Geschäftsreisen darstellt.
Das Thema KI ist zwar in aller Munde, aber wie hoch ist der Stellenwert tatsächlich und inwiefern besteht ein Zusammenhang zur Prozessoptimierung? Hier zeigen die Ergebnisse, dass das Thema bei über der Hälfte der großen Unternehmen inzwischen fest verankert ist – hingegen bei den kleineren bislang nur bei ca. jedem dritten. Dieser Unterschied könnte mit der höheren Komplexität der Reiseprozesse in den großen Firmen zusammenhängen, bei denen der Einsatz von KI Vorteile bei der Verbesserung, Einsparung oder auch Vereinfachung von Prozessen bewirken kann.
Remote Work sowie Home Office im Speziellen sind in deutschen Unternehmen nicht mehr wegzudenken. Alle befragten Firmen erlauben ihren Mitarbeitenden zumindest teilweise Arbeit von Zuhause oder innerhalb Deutschlands. 43 Prozent gestatten auch das Arbeiten aus dem Ausland und weitere 33 Prozent planen dies. Bei der Wahl des Aufenthaltsortes zeigen sich insbesondere die größeren Unternehmen flexibel, denn 39 Prozent erlauben weltweite Wahlfreiheit. Kleinere Firmen konzentrieren sich eher auf die EU. Die maximale Dauer variiert stark von zwei Wochen bis über 60 Tage – hierbei spielen gesetzliche Vorgaben und Versicherungsfragen eine große Rolle. Insgesamt sind Auslandsaufenthalte bis 30 Tage in fast der Hälfte der Unternehmen, die Arbeit aus dem Ausland erlauben, möglich. Diese Entwicklung zeigt, dass eine große Nachfrage nach flexiblen Arbeitsplätzen besteht und Unternehmen diesen Trend erkannt haben. Denn Maßnahmen zur Mitarbeiterzufriedenheit und Talentgewinnung kommen dem Unternehmen zu Gute und steigern letztendlich die Produktivität.
Digitalisierung, KI, neue Werte und damit verbunden flexible Arbeitswelten sowie steigende umweltbezogene Anforderungen erweitern das Aufgabenfeld des Travel Managers neben dem Schwerpunkt „Geschäftsreisen“. Mit jeweils 80 % gehören dazu sowohl das Fuhrpark- als auch das Dienstwagenmanagement. Aber auch weitere Themen, aus dem Bereich der Mitarbeitenden-Mobilität, wie z.B. Pendeln, Ausweiten einer Geschäftsreise durch „Blended Travel“ oder das Mobilitätsbudget wurden von den Umfrageteilnehmern genannt.
Wie die Umsetzung eines ganzheitlichen Mobilitätsmanagements im Unternehmen gelingen kann, welche Schnittstellen und Prozesse berücksichtigt werden müssen und welche Chancen entstehen, erarbeitet aktuell die VDR-Projektgruppe „Ganzheitliche Mobilität“. Zudem wird dieses Thema auch auf der bereits ausgebuchten „VDR Tagung für Geschäftsreise- und Mobilitätsmanagement 2024“ vom 03. bis 05. Juni ausführlich beleuchtet.
Unter dem Motto „Im Wandel verbunden“, anlässlich des 50ten Geburtstags des VDRs, wird es in zahlreichen Workshops und Vorträgen darum gehen, geschäftliche Mobilität aktiv und zukunftsfähig gemeinsam mit Mitgliedern und Experten zu gestalten. Quelle: VDR / DMM