Vorgesetzte und ihre Vernetzungsanfragen

Nicht wenigen Beschäftigten sind Vernetzungsanfragen ihrer Chefs auf privaten Kanälen wie Instagram oder Facebook unangenehm. Vor allem Frauen sind sehr skeptisch, so eine aktuelle Studie von YouGov und dem Jobportal Monster.

Die repräsentative Umfrage von YouGov und Monster (Jobportal) besagt, dass 23 % der befragten Bundesbürger prinzipiell ablehnen, wenn ihre Vorgesetzten ihnen auf Kanälen der privaten sozialen Medien folgten. Das empfinden vor allem Frauen als unangebracht, weil es ihnen zu privat erscheint. Bei den beruflichen Medien wie LinkedIn oder Xing sieht es anders aus.

Ob Facebook, Twitter oder andere private Kanäle, es kommt bei rund einem Viertel der ArbeitnehmerInnen nicht sonderlich gut an, wenn auf ihre Einträge auch Vernetzungsanfragen von Vorgesetzten bzw. Chefs kämen. Weitgehend unkritisch sehen aber ebenfalls 23 % der befragten 2.099 Bundesbürger ein solches Vorgehen ihrer Vorgesetzten. Sie achten aber darauf, nicht allzu private Inhalte zu teilen. Die Offenheit ist zudem abhängig vom eigenen Nutzungsverhalten auf dem jeweiligen Kanal, vom Anstellungsverhältnis und vom Geschlecht. 

So haben deutlich mehr weibliche Nutzer der privaten sozialen Medien ein Problem damit, ihren Chefs private Inhalte zu offenbaren  Singles sind der Umfrage nach tendenziell weniger einverstanden mit einer Vernetzung mit Vorgesetzten (27 %).   

Für 31 % der Befragten würde es zwar kein grundsätzliches Problem darstellen, wenn ihre Chefs ihnen bei rein beruflichen Belangen auf sozialen Kanälen folgen würden. Nur 11 % gaben an, sie hätten nichts zu verbergen, und wären daher uneingeschränkt einverstanden mit einer Vernetzung.

42 % der Befragten, die Mitglied bei LinkedIn sind, und 40 % der befragten Xing-Mitglieder sehen grundsätzlich kein Problem darin, wenn ihre Vorgesetzten ihnen auf Instagram oder anderen sozialen Kanälen folgen würden, egal was sie dort posten. Nur 4 % der Befragten würden sich trotz Unwohlsein nicht trauen, eine Vernetzungsanfrage aus der Chefetage abzulehnen. Quelle: YouGov / DMM