Dass Oliver Blume eben kein Zauberer ist und auch nur mit Wasser kocht, zeigt sich u.a. an der schwachen Performance auf dem für VW so wichtigen Absatzmarkt China. Dort setzen die einheimischen Hersteller VW mächtig unter Druck. Und nun schwor der mehr oder weniger glücklose CEO die weltweit fast 700.000 Mitarbeitenden des Konzerns auf ein schweres zweites Halbjahr 2024 ein.
In einem Call mit Analysten und Medien gab der CEO weiterhin einen harten Sparkurs vor und erläuterte konkrete Maßnahmen in den Werken. So sollen die Produktionskapazitäten der deutschen Werke um 25 % gesenkt werden, um Kosten zu sparen. Es ginge dabei vor allem um die Standorte Ingolstadt, Emden und Zwickau, bei denen es schon in der Vergangenheit zu geringe Auslastungen gegeben habe. Schuld daran ist der schwache Absatz von Verbrenner- und Elektroautos, sagt der Konzern; er vermeidet aber die Aussage, dass die Konzernmarken mittlerweile für ihre Modelle Preise aufrufen, die sich viele Privatkäufer und auch Firmen nicht mehr leisten können und wollen.
Oliver Blume steht mit dem Volkswagen-Konzern und dessen vielen Marken nach den schlechten Quartalszahlen viel stärker unter Druck als seine Vorgänger. Vor allem die Kernmarke VW erschüttert dabei mit einer Umsatzrendite von nur 2,3 % im zweiten Quartal 2024. Schon 2026 soll nach Oliver Blume alles viel besser aussehen: Mit der Konzernmarke VW sollen dann 6,5 % Rendite erzielt werden.
Der Autoriese, noch die Nr. 2 weltweit, will u.a. von drei auf zwei Schichten umstellen. Konkret heißt das laut VW-Finanzvorstand Arno Antlitz, dass die in Deutschland sehr teuren Nachtschichten herausgenommen worden sind. VW müsse sich bei der Kernmarke Volkswagen in einem wesentlich besseren Kostenrahmen bewegen. Hinsichtlich der neuen Plattform-Generation SSP setzt Wolfsburg offensichtlich nicht mehr auf die Software-Tochter Cariad, sondern auf den US-Hoffnungsträger Rivian. Quelle: VW / DMM