VW leitet Ende von Diesel- und Benzinautos ein

Weg vom Diesel, weg vom Benzin, das scheint die neue Devise von Volkswagen zu sein, jedenfalls was das Topmodell Phaeton betrifft. Der Nachfolger der Nobellimousine wird ein rein elektrisches Fahrzeug werden.

Wie der Vorstandsvorsitzende der Volkswagen Marke Pkw, Dr. Herbert Diess, in Tokyo sagte, sei im Konzern die Entscheidung gefallen, den nächsten Phaeton voll elektrisch zu machen. Er und das neue VW-Management sseien überzeugt, dass dies gut in die Zeit passe. Auch die beiden Edeltöchter Audi und Porsche wollen denselben Weg bescheiten. Diess unterstrich, dass die Elektrifizierung der Automobile des Konzerns eine breitere Volumen-Basis benötige als sie heute vorhanden ist. Dafür soll eine extra Plattform für das Kompaktsegment (Golf & Co.) geschaffen werden für ausschließlich rein batterieelektrisch angetriebene Automobile. Die neue Plattform soll größere Reichweiten erlauben und ökonomischer darstellbar sein. Die neuen Stromer sollen weltweit angeboten werden.

Neues auch vom neuen Vorstandsvorsitzenden Volkswagens, Matthias Müller: Er hat die fünf wichtigsten Schritte zur Neuaufstellung des Konzerns angekündigt. „Wir müssen den Blick über die aktuelle Lage hinaus richten und die Voraussetzungen dafür schaffen, dass sich Volkswagen erfolgreich weiterentwickeln kann", sagte Müller am Mittwoch, 28. Oktober 2015, in Wolfsburg. Er stellte einen Fünf-Punkte-Plan vor. Mit dessen Hilfe wolle er dafür sorgen, dass Volkswagen auch in Zukunft zu den besten Automobilherstellern der Welt gehöre. Müller zeigte sich zuversichtlich, dass der nach Dieselgate angeschlagene Autobauer aus der aktuellen Situation stärker als zuvor hervorgehen wird.

Der neue Chef, der von Zuffenhasen nach Wolfsburg gewechselt war (DMM berichtete) kündigte an, 2016  Eckpfeiler einer „Strategie 2025" vorzustellen. Zur wichtigsten Priorität erklärte Müller die Hilfe für Kunden, die von der Dieselthematik betroffen sind, und das sind Millionen. „Unsere Kunden sind das Herz von allem, was unsere 600.000 Mitarbeiter in der ganzen Welt leisten", sagte er. Volkswagen arbeite intensiv an effektiven technischen Lösungen. Die Umsetzung beginne in Abstimmung mit dem Kraftfahrt-Bundesamt im Januar 2016.

Die zweite Priorität seien Fortführung und Abschluss der Aufklärung der Ereignisse in aller Konsequenz. „Wir müssen die Wahrheit herausfinden und daraus lernen", erklärte Müller. Volkswagen sei dabei sehr sorgfältig in der Analyse. Darum sei zusätzlich zu den schon bekannten Schritten die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte zur Unterstützung engagiert worden. Die Verantwortlichen für die Vorgänge müssen laut Müller mit harten Folgen rechnen. Bekannt wurde aktuell, dass weitere Manager den Hut nehmen müssen.

Die dritte Priorität sei die Einführung neuer Strukturen im Konzern. „Der Kernpunkt ist: Unser Konzern wird künftig dezentraler geführt", sagte Müller. Marken und Regionen bekämen mehr Eigenständigkeit. Der Vorstand werde sich u.a. um markenübergreifende Strategien kümmern, um das Heben von Synergien und um den effektiven Einsatz der Ressourcen der Gruppe. „Wir werden uns das aktuelle Portfolio von mehr als 300 Modellen genau ansehen. Und wir werden den Ergebnisbeitrag jedes einzelnen Modells genau untersuchen."

Die vierte Priorität beinhaltet die Neuausrichtung der Kultur und des Führungsverhaltens. Kultur und Führungsverhalten müssen nach diversen Medienberichten unter Müllers Vorgänger Martin Winterkorn nicht die feinsten gewesen sein, um es vorschtig zu formulieren. Das Das Streben nach Perfektion, die Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter und die soziale Verantwortung im Konzern müssten erhalten bleiben. Aber es seien Veränderungen notwendig bei der Art der Kommunikation und des Umgangs mit Fehlern: „Wir brauchen eine Kultur der Offenheit und der Kooperation." Müller forderte im kollegialen Umgang miteinander zudem mehr Mut, mehr Kreativität und mehr Unternehmertum.

Als fünfte Priorität kündigte Müller eine Weiterentwicklung der Strategie 2018 hin zu einer Strategie 2025 an. „Viele außerhalb von Volkswagen, aber zum Teil auch bei uns, haben nicht richtig verstanden, dass es bei der Strategie 2018 um viel mehr geht als um Stückzahlen. Dem ,Höher, Schneller, Weiter‘ wurde vieles untergeordnet, vor allem die Umsatzrendite." Es gehe aber nicht darum, 100.000 Fahrzeuge mehr oder weniger als ein großer Wettbewerber zu verkaufen. Es gehe vielmehr um qualitatives Wachstum, so Müller.

In den kommenden Monaten werde an den Eckpfeilern einer „Strategie 2025" gearbeitet, die der Konzern dann Mitte kommenden Jahres vorstellen werde. Quelle: VW / DMM