VW-Personalvorstand Gunnar Kilian muss gehen

Der Volkswagen-Aufsichtsrat hat entschieden, sich mit sofortiger Wirkung von Personalvorstand Gunnar Kilian (50), einem ehemaligen Tageszeitungsredakteur, zu trennen. Das teilte der Autobauer am Freitagnachmittag kurz nach Beginn einer Sitzung des Aufsichtsrats mit. Offenbar gab es Streit.

VW-Personalvorstand Gunnar Kilian (50) wurde mit sofortiger Wiekung am Freitag, 04. Juli 2025 abgesetzt. Foto: VW

Interimistisch wird Thomas Schäfer, CEO der Marke Volkswagen Pkw, die Aufgaben des Personalvorstands zusätzlich übernehmen. Operativ übernimmt bis auf Weiteres Arne Meiswinkel, bislang Personalvorstand der Marke VW, die konzernweite Funktion. Dazu steigt er in die erweiterte Konzernleitung auf. Die Suche nach einem endgültigen Nachfolger für Kilian laufe bereits, schreibt VW.

Gunnar Kilian hat den Personalbereich zukunftsfähig aufgestellt sowie die Neuausrichtung des Nutzfahrzeuggeschäfts an entscheidender Stelle mit verantwortet, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Hans Dieter Pötsch. Und auch der Vorstandsvorsitzende Oliver Blume dankte Kilian, dem trotz der warmen Worte nach sieben Jahren der Stuhl vor die Tür gesetzt wurde.  

Für Kilians Ausscheiden gibt es etliche Gründe, so Insider. Aus den Meinungsverschiedenheiten machte der Betriebsrat am Freitag keinen Hehl: In der Extra-Ausgabe der der Zeitung „Mitbestimmen!“ heißt es, es habe grundsätzliche Differenzen bei zentralen Themen des Konzerns gegeben. Kilians Vertrag läuft offizielle erst im Dezember 2026 aus. Vor allem halten die Arbeitnehmer dem scheidenden Personalchef vor, dass VW 2024 mehrere Tarifverträge mit der IG Metall gekündigt hat. Betriebsratschefin Daniela Cavallo nannte dies einen historischen Tabubruch. Zudem gab es unterschiedliche Auffassungen über mögliche Verkäufe von Unternehmensteilen, die für Kilian sakrosankt waren. Quelle: VW / DMM