VWN: Neuer T7 Multivan ist konzeptionell ein riesiger Sprung

Komfortabler, attraktiver, effizienter und sicherer, all diese Attribute treffen auf den neuen T7 Multivan von VW Nutzfahrzeuge (VWN) zu. Ein Nutzfahrzeug im herkömmlichen Sinne aber ist Generation 7 sicher nicht, sondern eher ein Premium-Lifestyle-Van. Der T7 eignet sich hervorragend als mobiles Office für Freiberufler/Geschäftsreisende, als komfortables Shuttle-Fahrzeug für Flughäfen, Hotellerie, Messen und Chauffeurservices und natürlich als Familien-Van. Neben den drei Ausstattungsversionen „Multivan", „Life" und „Style" kann der Neuling als Aktionsmodell „Energetic" geordert werden.

VWN T7 Multivan - ein ideales Shuttlefahrzeug. Foto: G. Zielonka

DMM-Test - Der neue T7 Multivan ist insbesondere als Plug-in-Hybrid ein komfotabler und effizienter Vahn, so zic-Chef Gernot Zielonka. Foto: Manfred Bergmann

T7 Multivan: Ein typisches VW-Cockpit, trotz zahlloser Funktionen leicht bedienbar. Foto: VWN

Für Dienstreisen und Besprechungen geradezu ideal. Loungeartiges Interieur mit Besprechungstisch und mehr. Foto: VWN

Der T7 Multivan als PHEV - das ist unsere erste Wahl vor Benziner und dem 2022 folgenden Diesel. Foto: VWN

Volkswagen Nutzfahrzeuge leitet mit dem neuen T7 Multivan den Aufbruch in eine neue Epoche der Marke und der Mobilität ein. Dabei fächert sich das Bulli-Spektrum künftig in drei Säulen auf: die Baureihen Multivan, Transporter 6.1 und den 2022 startenden ID.BUZZ. Der „T6.1“ bleibt der Spezialist für den gewerblichen Einsatz und die Basis der Reisemobil-Ikone California. Mit dem Lifestyle-Van ID.BUZZ und dem urbanen Transporter ID. BUZZ Cargo werden zwei rein elektrische Modelle neue Segmente erobern. Der neue, bis zu siebensitzige Multivan übernimmt indes mehr denn je die Schlüsselfunktion des variablen Allrounders. Der Multivan passt mit seinem neu entwickelten Sitz- und Laderaumsystem in unzählige Mobilitätsszenarien. Vor allem aber empfiehlt sich der Van mit seinem jetzt loungeartigen Interieur als hochwertiges Shuttle.

Erstmals basieren die Antriebs- und Elektroniksysteme des Multivan auf den Komponenten des Modularen Querbaukastens (MQB-Evo) des VW-Konzerns. Mit dem MQB ist ein neues Spektrum technischer Innovationen möglich, darunter die Elektrifizierung in Form eines Plug-in-Hybriden. Neben dem Halbstromer, den wir empfehlen, können die Kunden noch unter drei konventionellen Antrieben wählen: zwei Benzinern und einem TDI. Letzterer wird erst im Frühjahr 2022 verfügbar sein. Der Multivan eHybrid wird in der City zum Zero Emission Vehicle. An Bord finden sich modernste Assistenz-, Bedien- und lnfotainmentsysteme, die mehr Komfort und Sicherheit ermöglichen, ebenso wie erstmals teilautomatisiertes Fahren. Vieles ist serienmäßig, noch viel mehr aber optional.

Parallel wird noch der T61.1 gebaut, wobei der T7 aber das eindeutig schickere Lifestyle-Modell mit Premiumanspruch ist. Bei gleichem Radstand von 3,12 m in lässt sich der Neuling in zwei Längen ordern: 4,98 oder 5,18 m. Großes Plus ist die maximale Außenhöhe von 1,90 m, 7 cm weniger als beim T6.1. Das erleichtert die Einfahrt in vergleichsweise niedrige Parkhäuser. Die Innenhöhe indes ist im Vergleich zum T6.1 nahezu unverändert geblieben.

Der 100 %-People-Mover bietet in einem Lounge-artigen Interieur enorm viel Platz. Einzelsitze – drei bei der Basis Multivan, vier oder fünf bei den teureren Versionen Life und Style – prägen nun das einladende Interieur. Entfallen ist zudem die von den Vorgängern bekannte optisch wenig attraktive Rückbank in der dritten Reihe, seinerzeit umklappbar zur Liege. Sie ist nun Einzelsitzen gewichen. Das verschafft dem T7 als Shuttlefahrzeug einen weitaus angenehmeren Eindruck. Die Einzelsitze lassen sich im Fond von einem bis zu drei Sitzen nebeneinander platzieren und zum leichteren Einsteigen hochklappen. Man kann die Sitze der mittleren Reihe (mit integrierten Gurten) auch umgekehrt entgegen der Fahrtrichtung in die Schienen stellen. Der eigentliche Gag: Die Sitze werden in einem neuen bestromten Schienensystem (12 V, davon kriegt man keinen Stromstoß) geführt. Das ermöglicht Sitzheizung für jeden Sitz im Fahrzeug. Will man ein oder zwei Fahrräder mitnehmen, kann man dies entweder per Fahrrad-Heckträger (lässt sich z.B auf die schwenkbare Hängerkupplung aufsetzen) tun oder man baut einfach die hinteren Sitze aus (geht kinderleicht) und verstaut die Räder im Fond.

Das Gepäckraumvolumen fasst bis zu 4.053 Liter, die Anhängelast beträgt maximal 2.000 kg. Serie sind die beiden praktischen Schiebetüren, Voll-LED-Scheinwerfer, das Infotainment mit DAB+/Bluetooth, etliche Assistenten, sieben Airbags u.a.m., womit der neue Multivan 12 % günstiger als ein T 6.1 sein soll. Dem Zeitgeist entsprechend gibt es auch keine Handschaltung mehr, sondern im Fall des Plug-in-Hybriden das ausschließliche 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe DSG. Weil die Shift-by-wire-Schaltung (DSG-Schaltaster) für das DSG-Getriebe und die elektrische Parkbremse in das Armaturenbrett links neben dem Touchscreen gerückt sind, verzichtet der T7 auf die Mittelkonsole. Das 6-Gang-DSG des eHybrid ist ein speziell für den Plug­ in-Hybridantrieb entwickeltes Getriebe (DQ400E) und bildet eine System­ einheit mit der E-Maschine. Für die TSI-Versionen und dem 2022 folgenden Turbodiesel (TDI) mit 110 kW/ 150 PS kommt ein 7-Gang­ DSG zum Einsatz. 

Zu haben ist der T7 in 14 Außenfarben und drei attraktiven Bicolor-Varianten. Dass es jede Menge aufpreispflichtiger Extras gibt, die mehr Individualität, noch mehr Komfort, noch mehr Sicherheit und und und dienen, macht den T7 zum mehr oder weniger kostspieligen Vergnügen. Wir fuhren z.B. einen PHEV, der es auf stolze 92.000 Euro brutto brachte. Aber gemach: Die offizielle Preisliste beginnt im Fall des Plug-in-Hybriden bei 57.174 Euro brutto. Der  VW Multivan 1.5 TSI ist ab 44.839 Euro zu haben, der 2.0 TDI ab 48.748 Euro.

Tipp: PHEV. Unsere Empfehlung ist auf jeden Fall der Multivan eHybrid. Dessen E-Maschine und der Turbobenziner entwickeln zusammen eine Systemleistung von 160 kW/ 218 PS. Typische Tagesdistanzen absolviert der Multivan eHybrid emissionsfrei. Die Lithium-Ionen-Batterie hat  eine  Nettokapazität von 10,4 kWh. Mit diesem Energiegehalt kommt der Halbstromer auf eine äquivalente elektrische Reichweite von 46 bis 50 km (WLTP). Damit meistert er typische Tagesdistanzen emissionsfrei. Die Gesamtreichweite des Multivan eHyb rid liegt je nach Ausstattung bei bis zu 700 km (WLTP). Der Plug-in­ Hybridantrieb wurde so konzipiert, dass der Multivan eHybrid als Standard rein elektrisch startet und deshalb insbesondere Kurzstrecken automatisch lokal emissionsfrei zurücklegt. Erst ab einer Geschwindigkeit von über 140 km/h schaltet sich der 1.4 TSI dazu. Generell meinen wir, den Hybriden so ofrt wie möglich nachzuladen. Damit fährt sich's einfach angenehmer, auch was die Akustik betrifft. Denn ist der elektrische Saft mal zu Ende, stört mitunter der doch etwas gequält klingende Benziner, kein Wunder, muss er doch ein ordentliches Gewicht meistern.

Für gewerbliche Nutzer, etwa Hotels, Shuttleservice-Anbieter, Flughäfen usw. lohnt sich auf jeden Fall das konsequente Nachladen. Denn nur mit vollem Akku lässt sich der Halbstromer wirklich effizient betreiben. An der 230 V-Steckdose dauert der Ladevorgang um die 6 Stunden, an der Wallbox etwas mehr als drei Stunden. Vorerst wird der PHEV die meist verkaufte Variante sein. Der Diesel soll zumindest n Jahr 1 (2022) ca. 35 % der Verkäufe ausmachen, bei den Benzinern setzen wir mal ein paar Fragezeichen. Und rein elektrisch? Als BEV wird es den neuen Bulli keinesfalls geben. Dafür ist der ID.Buzz reserviert, der ebenfalls 2022 erscheinen soll. 

Teilautomatisiert Fahren mit Travel Assist". Deutlich erweitert wurde das Spektrum der Assistenzsysteme. Je nach Ausstattung sind es mehr als 20 Systeme. Stets serienmäßig: das Umfeldbeobachtungssystem „Front Assist" inklusive Fußgänger- und Radfahrererkennung, eine Ausweichunterstützung, ein neuer Abbiegeassistent, die Verkehrszeichenerkennung, der Spurhalteassistent „Lane Assist" und die Geschwindigkeitsregelanlage. Zu den optionalen Systemen gehört der neue ,,Travel Assist", der das teilautomatisierte Fahren von Obis 210 km/h ermöglicht. Via „Car2X" tauscht der Multivan Warnhinweise mit ande­ ren Fahrzeugen und der Verkehrsinfrastruktur aus. Da das System im Multivan generell in Verbindung mit „ACC" angeboten wird, fusionieren auch diese beiden Systeme. Deshalb warnt „Car2X" nicht nur vor Gefahren, sondern greift wenn nötig via „ACC" erstmals  auch direkt in die Situation  ein, um den Multivan zum Beispiel vor einem Stauende abzubremsen - und zwar deutlich bevor das Hindernis im Blickfeld des Fahrers auftaucht.

Unser Fahreindruck: Sehr Pkw-ähnlich, stellen wir fest. Der T7 als PHEV ist erstaunlich agil dank niedrigem Schwerpunkt. Die Lenkung funktioniert präzise, die Federung bügelt viele Unebenheiten einfach weg. Was uns nicht ganz so gut gefallen hat, auch das soll nicht unerwähnt bleiben, ist das viele Hartplastik im Bereich des Cockpits und der Türen. Mit Premiumanspruch, den wir dem T7 im Grunde genommen bescheinigen, hat das nicht sehr viel zu tun. Quelle: VWN / DMM