Wachstumsmarkt Tagungen

Deutschland zählt weltweit zu den begehrtesten Ländern für Tagungen, Messen und Kongresse. Das war in den zurückliegenden Jahren so und wird wohl auch so bleiben. Mit einem Plus von 2,8 % auf insgesamt rund 405 Mio. Teilnehmer von Tagungen, Kongressen und Events in Deutschland im Jahr 2017 erweisen sich Veranstaltungen laut „Meeting- & EventBarometer 2017/2018“ als Wachstumsmarkt.

Spürbar sind Verschiebungen innerhalb dieses Marktes durch den Einsatz neuer Technologien: Kleine Meetings mit bis zu 50 Teilnehmern werden vermehrt als virtuelle Veranstaltungen umgesetzt. Der Rückgang dieser Meetings als klassische physische Veranstaltungen begründet das leichte Minus von 1,7 % bei der Gesamtzahl der Veranstaltungen auf 2,97 Millionen. Innerhalb des Segments der Seminare, Tagungen und Kongresse verzeichnen die kleinen Veranstaltungen, die hier mit rund 38 % den größten Anteil ausmachen, ein Minus von 3,2 Prozentpunkte, während die Zahl der mittelgroßen Veranstaltungen zunimmt - etwa um 2,7 Prozentpunkte in der Größenklasse von 51 bis 100 Teilnehmern.

Joachim König, Präsident des EVVC: „Die aktuelle Analyse im Rahmen des Mertings- & Eventbarometers bestätigt die Entwicklung, die sich bereits im Vorjahr gezeigt hat: Im Segment der kleineren Veranstaltungen werden zunehmend virtuelle Formen des Austausches genutzt. Gleichzeitig bereichern die technologischen Möglichkeiten auch physische Tagungen und Kongresse, so dass die Zahl hybrider Veranstaltungen zunimmt. In der Summe bietet die Digitalisierung also für die Akteure der Veranstaltungsbranche Chancen und neue Geschäftsmodelle in einem insgesamt wachsenden Markt.“

Hybride Veranstaltungen machen sich bemerkbar. Diesen Befund bestätigen die deutschen und internationalen Planer: Nach Aussage von rund 24 % der Veranstaltungsplaner machen hybride Veranstaltungen - also die Kombination aus physischen Veranstaltungen mit virtuellen Zusatzangeboten - bereits einen Anteil von 26 % an den selbst organisierten Tagungen, Kongressen und Events aus. 12 % der Veranstalter führen zudem bereits rein virtuelle Veranstaltungen durch und benennen deren Anteil an allen von ihnen geplanten Veranstaltungen mit 18,5 %.

Internationalisierung ist ein wichtiger Trend. Ein weiteres zentrales Ergebnis des „Meeting- & Event Barometers 2017/2018“: Die Internationalisierung des deutschen Veranstaltungsmarktes setzt sich auch 2017 fort. Der Anteil ausländischer Teilnehmer an Veranstaltungen ist im Vergleich zum Vorjahr erneut gestiegen - um 10,9 % auf insgesamt 36,5 Mio. Teilnehmer.

„Eine konstante Zunahme internationaler Veranstaltungsteilnehmer in Deutschland um mehr als 150 % über den Zeitraum von zwölf Jahren zeigt eindeutig: Der deutsche Tagungs- und Kongressmarkt ist stark geprägt vom Trend der Internationalisierung. Dieses Ergebnis bestätigt die Strategie des GCB mit Fokus auf die Trends Internationalisierung und Digitalisierung“, ordnet Matthias Schultze, Managing Director des GCB, das Ergebnis ein. „Auf Basis dieser beiden definierten Handlungsfelder unterstützt das GCB die Branche mit zahlreichen Maßnahmen. Damit werden die Akteure in die Lage versetzt, die Chancen, die sich aus Entwicklungen wie der Globalisierung oder dem Aufkommen virtueller Events ergeben, für sich zu nutzen“, so Schultze weiter.

Deutschland erneut international an der Spitze. Mit diesen Maßnahmen soll die Position Deutschlands im weltweiten Wettbewerb um Tagungen und Kongresse auch für die Zukunft gesichert werden. Aktuell liegt Deutschland im jährlichen Ranking der International Congress & Convention Association (ICCA) zum 14. Mal in Folge auf dem ersten Platz im Vergleich der europäischen Tagungs- und Kongressdestinationen. Weltweit liegt Deutschland wie in den Vorjahren auf Rang zwei hinter den USA.

Demnach fanden in Deutschland im Jahr 2017 682 der für das Ranking erfassten internationalen Verbandskongresse statt.

Stabiles Angebot an Veranstaltungsstätten. Für die Ausrichtung ihrer Tagungen, Kongresse und Events bietet Deutschland Veranstaltungsplanern eine Auswahl aus 7.405 Veranstaltungszentren, Tagungshotels und Eventlocations mit jeweils mindestens 100 Sitzplätzen im größten Saal - das sind 1,3 Prozent mehr als 2016. Das Wachstum geht vor allem auf eine Zunahme von Eventlocations zurück - darunter beispielsweise ehemalige Industriegebäude, die sich besonders für kreative und innovative Formate eignen. Quelle: GCB / DMM