Wann man tanken sollte

Deutschland ist das einzige Land der Welt, in dem sich tagsüber die Preise an den Tankstellen x-Mal ändern. Diesen Wahnsinn macht kein anderes Land mit. Für Autofahrer bzw. Dienstwagennutzer, die noch Verbrenner fahren, kommt es daher auf die Wahl des richtigen Zeitpunkts an, Treibstoff etwas günstiger zu tanken. Dies gilt vor allem für Dieselfahrer.

Wie eine aktuelle ADAC Auswertung der durchschnittlichen Kraftstoffpreise im Tagesverlauf zeigt, können die Fahrer von Diesel-Pkw mehr als 16 Cent je Liter sparen, wenn sie statt zum teuersten Zeitpunkt des Tages zur günstigsten Uhrzeit tanken. Bei Super E10 beträgt das Sparpotenzial immerhin noch zehn Cent. Über den ganzen Tag verteilt hat der ADAC wie im Vorjahr sieben regelmäßige Preisspitzen registriert. Der seit Jahren registrierte Trend zu immer mehr Wellenbewegungen im Tagesverlauf ist damit gebrochen. Bei der Untersuchung ging es darum, die durchschnittliche Tagesverlaufskurve der Benzin- und Dieselpreise für den Monat Mai und im gesamten deutschen Kraftstoffmarkt zu ermitteln.

Wie bisher ist Tanken morgens am teuersten. Der Höchststand der Kraftstoffpreise im Tagesverlauf wird nach 7 Uhr erreicht. Zwischen 5 und 11 Uhr schwanken die Preise recht stark und liegen dabei fast immer über dem Niveau des restlichen Tages. Ab dem Mittag sinken die Durchschnittspreise für Benzin und Diesel in regelmäßigen Wellenbewegungen bis gegen 22 Uhr. Von den niedrigsten Preisen des Tages können die Autofahrer zwischen 20 und 22 Uhr profitieren. Auch der Zeitraum zwischen 18 und 19 Uhr ist relativ preisgünstig. Während der Nacht gibt es kaum Preisänderungen. Die nächtlichen Preise liegen im Vergleich zu anderen Tageszeiten im mittleren Bereich.

Laut ADAC fällt auf, wie teuer es besonders für Dieselfahrer ist, am Morgen zu tanken. So liegt der Dieselpreis morgens nach sieben Uhr um 12 Cent über dem Tagesdurchschnittspreis. Benzin kostet in der Tagesspitze um gut sechs Cent mehr als im Tagesdurchschnitt. Die sich anschließenden Wellenbewegungen der Preise beider Kraftstoffsorten finden weitgehend parallel statt.

Der ADAC geht davon aus, dass es erhebliche Preisunterschiede im Tagesverlauf auch nach der zum 01. Juni 2022 eingeführten befristeten Steuersenkung (wird am 31. August 2022 beendet) geben wird. Preisbewusste Autofahrer sollten die größer gewordenen Chancen, günstig zu tanken, konsequent zu nutzen. Die Smartphone-App „ADAC Spritpreise“ hilft, sich schnell und unkompliziert ein Bild über die Preissituation an Tankstellen in der Umgebung zu machen. Info: www.adac.de/tanken. Quelle: ADAC / DMM