War Orkan schuld am tödlichen Zugunglück?

Acht getötete Eisenbahnfahrgäste und 16 Verletzte forderte ein schweres Zugunglück am Mittwoch, 02. Januar 2019 gegen 07.45 Uhr bei zwei sich begegnenden Zügen auf der Westbrücke der Verbindung über den Großen Belt (Storebæltsbroen). Von einem aus Deutschland mit hoher Geschwindigkeit fahrenden Güterzug von DB Cargo mit Mehrwegverpackungen auf dem Weg von Høje Taastrup zur Carlsberg-Brauerei in Fredericia rutschten beim Orkan „Alfrida“ vermutlich schlecht oder ungesicherte Güter von den Tragwagen auf einen ebenfalls sehr schnellen entgegenkommenden Personenzug, bestehend aus zwei IC4-Einheiten. Laut Dänischer Staatsbahn befanden sich im Reisezug 131 Passagiere und drei Zugbegleiter.

Auuf der Westbrücke der Verbindung über den Großen Belt (Storebæltsbroen) in Dänemark ereignete sich am =2. Januar 2019 ein schweres Zugunglück. Skizze WKZ.

Wie die Unfalluntersuchungsstelle (Havarikommisionen) am Mittag mitteilte, könnte ein Sattelauflieger am erste Tragwagen hinter der E-Lok den Unfall ausgelöst haben. Es ist wahrscheinlich, dass der leere Trailer abgerissen wurde und auf der Strecke liegen blieb oder den entgegenkommenden Personenzug in die Seite getroffen hat. Bo Haaning, stellvertretender Leiter der Unfalluntersuchungsstelle, sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Ritzau: "Man sieht  einen Sattelauflieger, der vom Güterzug umgekippt oder runtergefallen war. Ob er den Zug vorne oder in der Seite getroffen hat, wissen wir nicht." Polizeiinspekteur Lars Bræmhøj von der Polizeieinsatzstelle Fyns bestätigte auf einer Pressekonferenz, dass von einem Güterwagen gestürtzte Teile den Schnellzug getroffen haben: "Wir wissen immer noch nicht genau, was der Grund ist, aber wir können bestätigen, dass einige Güter von einem Wagen gekippt waren und den entgegenkommenden Zug  getroffen haben."
Dänemarks Ministerpräsident Stefan Löfven (S) schreibt auf Twitter: "Schreckliches Zugunglück auf der Storebæltsbroen in Dänemark infolge des Sturms Alfrida. Unsere Gedanken sind bei den Verletzten und bei den Familien und Angehörigen des Verstorbenen." Im Zusammenhang mit den beiden durch den Sturm verursachten Vorfällen - dem Zugunfall und einem erhöhten Wasserstand – hat der Nationale Einsatzstab die nationalen Notfallbehörden zu einem Treffen einberufen.

Der gesamte Zugverkehr zwischen Korsør und Nyborg wurde eingestellt. Bei dem Unfall wurde u.a. die Oberleitungsanlagen schwer beschädigt . Die DSB hofft, die Fahrleitungen bis Donnerdtag wieder reparieren und den Zugverkehr über den Großen Belt wieder aufnehmen zu können.
Die unverletzten Fahrgäste aus dem Reisezug wurden im Sportzentrum Nyborg Idrætscenter in Nyborg untergebracht. Es wird berichtet, dass es für Polizei und Rettungsdienste aufgrund des sehr stürmischen Wetters schwierig war, den Unfallort zu erreichen. Die Öffentlichkeit wurde gebeten, Platz für Rettungsfahrzeuge zu lassen. Die Brücke war wegen der heftigen Böen schon lange vor dem Zugunglück für den gesamten Autoverkehr gesperrt, aber zum Zeitpunkt des Unfalls kurzfristig wieer für den Autoverkehr freigegeben worden. 

Die Polizei auf der Insel Fyn hat 40 Autofahrer angezeigt, die mit ihren Mobiltelefonen die die Unfallstelle an der Storebæltsbroen fotografierten wollten. DB Cargo hat inzwischen angekündigt, eng mit den Behörden zusammenarbeiten. U.a. soll herausgefunden werden, ob die massiven Orgkanböen ursächlich waren. Wenn die Windgeschwindigkeit 21 m/sec übersteigt, müssen die Züge die Geschwindigkeit auf 80 km/h reduzieren. Überschreiten die Winde Gechwindigkeiten von mehr als 25 m/sec, dürfen auch Züge die Brücke nicht mehr passieren.

Laut der Nachrichtenagentur Ritzau ist dies das schwerste Zugunglück der dänischen Eisenbahn seit 1988. Bei einem Zugunglück in Sorø wurden am 25. April 1988 acht Menschen getötet und 72 verletzt, als ein Zug mit hoher Geschwindigkeit entgleiste. Quelle: WKZ / DSB, Havarikommisionen / DMM