Was einen im Zug stört

Bahnfahrer wünschen sich voneinander mehr Umsicht. Das ist die Quintessenz der Aktion „Rücksicht hat Vorfahrt im Nahverkehr“, mit der DB Regio NRW im Dezember ihre Fahrgäste nach Geschichten rund um Fairness, Respekt und Höflichkeit gefragt hat.

Die Einsendungen zeigen: Es sind oftmals die kleinen Dinge, die dazu beitragen, ob eine Bahnfahrt angenehm verläuft oder nicht. Denn schmutzige Schuhe auf dem Sitz, dröhnende Musik oder durch Gepäck versperrte Gänge zehren an jedermanns Nerven. Zugreisende wünschen sich vor allem voneinander, nicht nur an die eigene Bequemlichkeit, sondern auch an ihre Mitfahrer zu denken.

Alleine in NRW sind täglich rund 1 Mio. Fahrgäste mit den Zügen von DB Regio unterwegs. Wo so viele Menschen auf engem Raum aufeinandertreffen, kommt es zu den verschiedensten Begegnungen – angenehmen wie unangenehmen. Laute Telefonate gehören zu den meist genannten Nervtötern, oft verbunden mit unfreiwilligem Unterhaltungswert. Weghören ist meist unmöglich – dabei betonen viele Fahrgäste, während der Bahnfahrt lieber entspannen oder lesen zu wollen. Die Zufahrt angenehmer machen höfliche Gesten wie der angebotene Platz, die Buchempfehlung vom Sitznachbarn oder das nette Gespräch auf einer langen Fahrt.

Zu den Top-Antworten der größten Tabus an Bord zählen

  • der Verzehr geruchintensiver Speisen,
  • alkoholische Getränke,
  • Trödeln beim Aussteigen und Vordrängeln,
  • Beine/Schuhe auf den gegenüber liegenden Sitzen,
  • Müll im Zug liegen lassen,
  • durch Taschen blockierte Sitzplätze usw...

Oft sind es jedoch gerade Snacks und Mahlzeiten, die zu einem nervigen Umstand führen: Müll im Zug. Dass verunreinigte Fahrzeuge zu den meistgenannten Ärgernissen zählen, wissen auch die Bordpersonale von DB Regio NRW. Züge müssen häufig „unterm rollenden Rad“ von Reinigungsteams wieder auf Vordermann gebracht werden. So wird vermieden, dass stark verschmutzte Fahrzeuge vorzeitig aus dem Betrieb genommen werden. Auch das trödelnde Verhalten mancher Mitfahrer kann Folgen haben: Warten die Züge länger als nötig am Bahnsteig, werden aus kleinen Verzögerungen schnell handfeste Verspätungen. Berichtet wird ebenso von eiligen Fahrgästen, die einsteigen, kaum nachdem sich die Türen geöffnet haben und sich durch die „Aussteiger“ in die Bahn drängeln. Dadurch verzögert sich oftmals die Standzeit des Zuges.

Übrigens kann Essen allerdings auch verbinden: Positiv berichtet wurde zum Beispiel von geteilten Mandarinen oder einer Runde Schoko-Bonbons für die Sitznachbarn. Quelle: Deutsche Bahn / DMM