Wasserstoffautos, das wär’s, vor allem für Corporates

Die Bundesregierung und die Europäische Union investieren nach jahrelangem Tiefschlaf verstärkt in Wasserstoff als neue automobile Antriebstechnik. Indes hat sich Berlin auf die batterieelektrische Mobilität festgelegt. Im Übrigen bietet kein deutscher Hersteller ein Brennstoffzellenfahrzeug mit Wasserstoff als Energiequelle an.

Wie eine repräsentative Umfrage von AutoScout24 jetzt zeigt, begrüßen die deutschen Autohalter diese Strategie: Rund zwei Drittel finden die Maßnahmen gut, fast jeder Dritte kann sich sogar vorstellen, ein wasserstoffbetriebenes Fahrzeug zu kaufen, wenn es bezahlbar wäre. Für die Studie befragte der europaweit größte Online-Automarkt im Juli gemeinsam mit Innofact 1.000 Autohalter.

Insbesondere die der batterieelektrischen E-Mobilität nach wie vor skeptisch gegenüberstehenden Fuhrparkverantwortlichen würde der Wind aus den Segeln genommen. Denn Brennstoffzellenautos haben ebenfalls hohe Reichweiten. Nur würde auch beim Wasserstoff das Thema Kosten eine nicht unwichtige Rolle spielen.  
Insgesamt 63 % der Befragten empfinden es als positiv, dass in die Wasserstoffwirtschaft investiert wird. 24 % lehnen diese Investitionen hingegen ab und 13 % können die Potenziale der Technik nicht beurteilen. Dass sie einmal ein brennstoffzellenbetriebenes Fahrzeug kaufen, können sich lediglich 30 % der Befragten vorstellen – einzige Bedingung: Ein entsprechendes Fahrzeug muss bezahlbar bleiben. Vor allem Männer erhoffen sich einiges durch die Nutzung des häufigsten Elements des Universums zur Energiegewinnung. Entsprechend begrüßen 72 % die Investitionen, aber nur 55 % der Frauen. 38 % der Männer könnten sich zudem vorstellen, einmal ein entsprechendes Fahrzeug zu kaufen, doch nur 23 % der Frauen sehen sich selbst als Lenker eines Brennstoffzellen-Autos.

Wasserstoff soll Verkehrswende ermöglichen. Was sind die wichtigsten Gründe der Befürworter der Wasserstoff-Initiative? 45 % der Autohalter begrüßen die Investitionen, da aus ihrer Sicht Wasserstoff ein Baustein für einen CO2-neutralen Verkehr bedeuten kann. 35 % sind ganz einfach generell dafür, in alternative Antriebstechniken zu investieren und 15 % glauben sogar, dass die Gelder schon deshalb gut angelegt sind, weil wir in Zukunft alle fast ausschließlich mit Wasserstoff-Antrieben unterwegs sein werden. Vor allem Männer sind dieser Meinung: Jeder Fünfte (20 %) glaubt, dass Wasserstoff-Fahrzeuge allgegenwärtig sein werden. Frauen sind beim Blick auf die Technik skeptischer: Nur jede Zehnte ist der Meinung, dass entsprechende Autos großflächig den Alltag bestimmen werden.

Kritiker bewerten Technik als zu teuer. Doch es gibt auch Kritiker der Wasserstoffförderung durch die Bundesregierung und der EU. So lehnt jeder zehnte  Autohalter die Investitionen ab, weil er die Technik für zu teuer hält. Fast ebenso viele, nämlich 9 %, sind der Ansicht, dass man den Bereich erst stärker erforschen sollte, bevor man so viel Geld in ihn hineinsteckt. Vor allem viele Frauen halten dies für sinnvoll: 13 %  sprechen sich für mehr Forschung im Vorfeld größerer Investitionen aus, aber nur sechs Prozent der Männer sehen das so. Ein Punkt, der Frauen und Männer besorgt, ist zudem der Sicherheitsaspekt: Vier Prozent halten die Wasserstoff-Technik für zu gefährlich und lehnen Investitionen in diesen Sektor deshalb ab. Quelle: AutoScout24 / DMM