Wasserstoffwirtschaft ist die Zukunft

Frans Timmermans, 2012 bis 2014 niederländischer Außenminister und dann EU-Kommissar für bessere Rechtsetzung, betonte in einem Interview mit HZwei, dass die EU den Übergang zu einer umweltfreundlichen und nachhaltigen Wirtschaft schaffen muss, nicht nur für den Planeten, sondern auch für uns selbst und unsere Kinder. Die Coronavirus-Krise hat zudem klar gezeigt, wie verletzlich wir sind, und dass der Schutz natürlicher Ökosysteme entscheidend ist, um zukünftige Ausbrüche zu verhindern.

Wenn der Klimawandel nicht unter Kontrolle gebracht wird, hat das dramatische Folgen für den Lebensraum, die Gesundheit und die Zukunft der Menschheit. Die Bürger in der EU haben deutlich gesagt, was sie sich von der Politik wünschen: etwas dagegen zu tun. Die Politik muss handeln; denn die Entscheidungen, die sie heute trifft, werden die Zukunft von morgen beeinflussen. Geändert werden müssen die Energie-und Transportsysteme, die Art und Weise, wie wir bauen, essen, arbeiten und leben. Es gilt, die Wissenschaft, Innovation und saubere Technologien voranzutreiben, damit wir den nächsten Generationen einen saubereren Planeten übergeben können. Und bei all dem glaubt Timmermans fest an Wasserstoff, der als eine der zentralen Technologien Teil dieser Lösungen ist.

Wenn der deutsche Wirtschaftsminister Peter Altmaier wirklich möchte, Deutschland „müsse die Nummer eins in der Welt bei Wasserstofftechnologien werden“, dann sollte er als Erstes über seinen Rücktritt nachdenken, so der Niederländer weiter. Wasserstoff als wesentlichen Energieträger der Zukunft macht nur Sinn, wenn er aus erneuerbaren Energien hergestellt wird. Und die aktuelle Bundesregierung mit Altmaier als Wirtschaftsminister (sein Vorgänger Sigmar Gabriel hatte da die gleiche Zielrichtung) tut alles (und nicht aus Versehen), um die Branche der Erneuerbaren Energien zu zerstören. In den letzten drei Jahren mit ziemlich viel Erfolg. Timmermans möchte Altmaier gerne persönlich fragen, wie er gedanklich die Kaufprämien für E-Autos und seine Prognose sinkenden Strombedarfs bis 2030 unter einen Hut bekommt. Für Timmermans ist das unverblümter Unsinn.

Wenn ein Bundeswirtschaftsminister vollkommen untätig zusieht, wie seit 31.12.2020 ca. 5.500 MW Windkraftanlagen in Deutschland stillgelegt wurden, dann nehme er dem Wirtschaftsminister nicht mehr ab, dass er Wasserstofftechnologien in Deutschland voran bringen will oder kann, so Timmermans. In der deutschen Windindustrie sind bis jetzt schon mehr Arbeitsplätze vernichtet worden, als es überhaupt „Kohlekumpel“ gibt. Es ist ein Jammer, wie Deutschland seine „Windweltmeisterschaft“ einfach abgegeben hat an China, USA, Indien ……..und warum? Weil es den Regierungen der letzten 15 Jahren wichtiger war,  die großen Monopolisten im Spiel zu behalten, als denen die Chance zu geben, die diese zukunftsträchtige Industrie der Erneuerbaren Energien gegen erbittertste Widerstände eben der Monopolisten aus dem Nichts aufgebaut haben.

Timmermans im Gespräch mit HZwei weiter: „Hat die Regierung Kohl hat uns 1990 mit dem Stromeinspeisegesetz gerufen, erneuerbare Energien zu schaffen, damit Peter Altmaier uns 2020 auf dem Altar der Monopolisten grillt? Ich bin vor 26 Jahren als CDU-Mitglied hauptberuflich in die Windbranche eingestiegen und hätte es mir nie träumen lassen, wie eiskalt und verlogen Kohls Nachfolger uns einfach ausradieren wollen.“

So oder so: Es gibt laut Frans Timmermans keine Alternative zu erneuerbaren Energien/grünem Wasserstoff etc. und deshalb wird das auch kommen. „Die Frage ist nur, ob wir vorher noch 30 – 50 Jahre lang unser Klima zerstören wollen. Momentan liegt das im Wesentlichen in den Händen von Peter Altmaier. Hoffentlich ändert sich das möglichst schnell! Es ist wichtig auch für die Zukunft des Wasserstoffs.“ Quelle: HZwei / DMM