Weeze kämpft ums Überleben

Der Flughafen Niederrhein, ein Verkehrsflughafen in der Gemeinde Weeze nahe der Grenze zu den Niederlanden, hat dicke Finanzprobleme. Er braucht 2 Mio. Euro vom Steuerzahler, ansonsten ist der weitere Betrieb gefährdet.

Weeze wird mit rund 90 % aller Flugbewegungen vor allem durch die irische Ryanair genutzt, die ihn als Flughafen Düsseldorf bezeichnet. Das Problem: Der irische Billigflieger ist die einzige Airline, die von hier aus Linienflüge anbietet. Fährt sie ihr Angebot zurück, trifft das den Flughafen massiv. Und so sieht die Situation momentan nicht gerade rosig aus. Denn laut Zahlen des Statistischen Landesamts NRW flogen im ersten Halbjahr 2019 nur noch knapp 300.000 Passagiere ab Weeze, ein Minus von mehr als 31 Prozent. Insgesamt rechnet der kleine Regionalairport im Gesamtjahr 2019 mit rund 1,3 Mio. Passagieren und einem Minus von ca. 25 Prozent.

Wie der WDR meldete, hat das Flughafenmanagement den Landkreis Kleve und die Gemeinde Weeze nun um einen Zuschuss in Höhe von knapp 2 Mio. Euro gebeten. Ob der Kreis nach den 24 Mio. Euro, die er an Steuergelder dem Airport hinterhergeworfen hat, noch weitere Millionen n das Fass ohne Boden schießen wird, ist möglicherweise keine Frage; denn die Kommunalpolitiker stehen zu ihrem Engagement am Flughafen. Für Weeze wird es dennoch eng. Denn Ryanair hat nicht nur ihre in Weeze stationierten Boeings von fünf auf drei reduziert, der Carrier setzt zudem verstärkt auf ihre Tochter Lauda, und die fliegt nur das echte Düsseldorf an. Sorgen macht sich Weeze auch wegen der angekündigten höheren Flugsteuer, die seit Einführung 2011 angeblich mehr als 1 Mio. Passagiere gekostet haben soll. Quelle: WDR / DMM