Weltärztekammer warnt eindringlich vor Grenzöffnungen

Während die Bundesregierung unter dem Druck der Tourismusverbände, der Hotellerie, Gastronomieunternemen, der Luftfahrt usw. für einen "kontrollierten Wiedereinstieg in den europäischen Tourismus" im Sommer 2020 plädiert, warnen Epidemiologen, Virologen und der Vorsitzende des Weltärztebundes World Medical Association, WMA), Frank Ulrich Montgomery, vor einer zu raschen Öffnung der innereuropäischen Grenzen für den Tourismus.

Montgomery rät der Bundesregierung, die Grenzen nicht zu öffnen. Aus medizinischer Sicht wäre es am besten, wenn die Menschen 2020 zuhause blieben. Die Bundesregierung will ihre Reisewarnung aufheben und in eine Empfehlung wandeln. Das hält der Weltärztebund für fatal, weil durch den In- und Outbound-Reiseverkehr das Risiko einer zweiten Coronavirus-Infektionswelle steigt und die wird weitaus schlimmer ausfallen als die erste.

Den Kampf gegen Corona kann kein Forschungsinstitut und kein Pharmaunternehmen allein gewinnen. Weltweit vernetzen sich deshalb Experten unterschiedlicher Fachdisziplinen und teilen ihr Wissen und ihre Daten zu Krankheitsverläufen, Therapiemöglichkeiten, Medikation und Impfstrategien. Dem Beispiel sollten auch die Zulassungsbehörden folgen und klinische Studienberichte zu allen COVID-19-Arzneimitteln und -Impfstoffen unmittelbar am Tag der Marktzulassung veröffentlichen." Das fordert Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt. Und er spricht sich in diesem Zusammenhang auch dafür aus, dass die Weltgemeinschaft Regelungen für einen gleichberechtigten Zugang der Staaten zu Medikamenten und Impfstoffen gegen das Coronavirus schafft. "Angesichts der globalen Bedrohung durch Corona sind Exklusivverträge einzelner Staaten zur Erstnutzung von Medikamenten und Impfstoffen gegen das Virus ethisch und epidemiologisch nicht zu rechtfertigen", so Reinhardt. Quellen: WMA / Bundesärztekammer / DMM