Weniger Wasser, weniger Strom

Die Klimakrise manifestiert sich. Der Flugverkehr, der Auto- und Lkw-Verkehr, viele Industrien, die unendlich viele Schadstoffe in die Luft blasen, dies alles wird dazu führen, dass in den nächsten Jahrzehnten Extremwetterereignisse wie anhaltende Hitzewellen, heftige Stürme usw. zur Normalität werden. Gleichzeitig erleben wir nach dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, wie Energie als außenpolitische Waffe genutzt wird.

Die Forderungen nach einem verstärkten Einsatz von Kohle und Atom übersehen jedoch die immensen Herausforderungen von Wasserknappheit auf die konventionelle Energieerzeugung. Wasser wird zwingend für die Kühlung von Kohle-, Gas- und Kernkraftwerken sowie die Gewinnung fossiler Brennstoffe durch den Bergbau benötigt. 

NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller betont: „Es ist ein Irrglaube, dass uns konventionelle Kraftwerke in der Energie- und Klimakrise retten könnten. Sie verstärken mit ihren Emissionen den Klimawandel zunehmend. Gleichzeitig können sie mit den steigenden Temperaturen nicht umgehen. Europaweit müssen Kraftwerke dann abgeschaltet werden, weil nicht genügend Kühlwasser zur Verfügung steht. Experten gehen längst davon aus, dass die europäische Stromerzeugung in konventionellen Kraftwerken in den nächsten Jahrzehnten allein bedingt durch die Erderhitzung knapp 20 % sinken könnte. Umso unverständlicher, dass noch immer einige Populisten auf Lösungen von Vorgestern setzen und aktuell nach Verlängerung der Atomkraft oder der Erlaubnis für Fracking in Deutschland schreien. Kohle, Atom und Gas sind schlicht nicht krisenfest.” 

Ein weiteres Problem ist der Transport fossiler Energieträger. Bei Niedrigwasser ist die Schiffbarkeit der Binnenwasserstraßen eingeschränkt, Binnenschiffe dürfen nicht voll beladen werden. Dadurch wird beispielsweise der Transport von Kohle beeinträchtigt. Durch die sich verschärfende Klimakrise dauern die Niedrigwasserphasen mit Einschränkungen für die Binnenschifffahrt zunehmend länger an, so dass die Versorgung für die Kraftwerke nicht durchgehend sichergestellt werden kann. 

NABU-Klimaschutzexpertin Lisa Storcks: „Am wirksamsten begegnen wir der Energiekrise, wenn wir im großen Maßstab auf Energieeffizienz und Energiesparen setzen. Und schnellstmöglich auf eine Energieversorgung umsteigen, die zu 100 % auf naturverträglichen erneuerbaren Energien beruht. Denn aktuell zeigt sich deutlich: Kohle, Gas und Atom sind keine Lösung. Sie heizen nicht nur den Klimawandel an, sondern laufen auch noch in Blackout-Gefahr, wenn sie nicht ausreichend gekühlt werden können.”

Da die Verantwortung dabei nicht auf die Individuen abgewälzt werden darf, muss sich vor allem der politische Rahmen beim Thema Energieeffizienz ändern. https://www.nabu.de/landingpages/energie.html. Quelle: NABU / DMM