Wenn wir weitermachen wie bisher...

...wird Leben auf der Erde unmöglich gemacht. Wenn weiter Flugzeuge und Autos genutzt werden wie bisher, wenn weiter durch Industrie, Haushalte u.v.a.m. weltweit CO2 ausgestoßen wird wie bisher, wird das zu einer langfristigen Erderwärmung von 7,2 °C führen. Das 1,5 °C-Ziel, wie von Paris ausgegeben, wird vermutlich mehr als vervierfacht in der Realität. Leben auf der Erde wird damit beinahe unmöglich.

Wenn wir weiter fossile Energien verbrennen wie bisher, wird es mittel- bis langfristig sehr viel heißer auf der Erde, als wir bisher dachten, sagen Wissenschaftler und das Leben auf der Erde wird unmöglich. Foto NASA

Die Weltgemeinschaft setzt sich als Ziel, die globale Erwärmung möglichst auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Dieses Ziel ist jedoch nicht mehr zu halten: Auch der Juni überstieg diese Grenze. Es war das 13. Mal hintereinander, dass sie fällt. Im Gesamtzeitraum von Juli 2023 bis Juni 2024 lag die globale Temperatur den Copernicus-Daten zufolge 1,64 Grad über dem vorindustriellen Durchschnitt. Seit 13 Monaten ist jeder einzelne Monat der weltweit wärmste seit Aufzeichnungsbeginn. 

Bisher schätzten Klimaforscher die Erderwärmung durch den Klimawandel auf 2,3 bis 4,5 Grad Celsius. Britische und niederländische Forscher haben einen alten Bohrkern untersucht und festgestellt: Die Erwärmung durch den Klimawandel könnte wesentlich höher sein, als bisher angenommen. Denn die CO₂-Konzentration in der Atmosphäre wirkt sich wohl sehr viel stärker auf den Temperaturanstieg aus als bisher angenommen, heißt es in der Studie  „Continuous sterane and phytane δ13C record reveals a substantial CO2 decline since the mid-Miocen“,  erschienen im Fachmagazon Nature. Info: https://www.nature.com/articles/s41467-024-47676-9.Demnach würde eine Verdopplung der CO₂-Konzentration zu einer langfristigen Erderwärmung von 7,2 °C führen. Derzeit liegt die CO₂-Konzentration bei rund 420 ppm; vor der Industrialisierung waren es 280 ppm.

Die Ergebnisse seien konsistent mit ähnlichen Studien und „viel größer als die 2,3 bis 4,5 Grad Celsius, die der UN-Klimarat IPCC bisher geschätzt hat“, sagt Caitlyn Witkowsi. Sie forscht am ozeanografischen Royal Netherlands Institute for Sea Research (NIOZ) in den Niederlanden zur sogenannten Klimasensitivität und war Leitautorin der Studie. Die höheren Breiten und der Alpenraum würden sich demnach sogar um 11,6 °C erwärmen. Die mittleren Breiten, zu denen Deutschland zählt, könnten um 8,6°C heißer werden. Das sind Temperaturen, bei denen z.B. Autoverkehr nicht mehr möglich ist. 

Für die Untersuchung hat das Forschungsteam einen Bohrkern vom Grund des Pazifiks analysiert. In ihm hatte sich organisches Material besonders gut erhalten. Dadurch konnte die CO₂-Konzentration der vergangenen 15 Mio. Jahre ermittelt und die Temperatur abgeleitet werden. Der Geochemiker und Mitautor Jaap Sinninghe Damsté, ebenfalls vom NIOZ, sieht darin eine „eindeutige Warnung“. Danach soll die CO₂-Konzentration wahrscheinlich einen stärkeren Einfluss auf die Temperatur haben, als sie derzeit berücksichtigt wird. Quelle: nature communications / DMM