Werden Türkeireisen zum lebensgefährlichen Risiko?

Die Eskalation der Gewalt in der Türkei könnte einen Rückgang der Touristenzahlen, ob privat oder geschäftlich, nach sich ziehen, warnt Osman Ayık, Chef von TÜROFED, einem Zusammenschluss der Hotelbetreiber im Land. Aktuell hat das Auswärtige Amt eine Reisewarnung für die Türkei erlassen. Angeblich gibt es Hinweise auf mögliche Anschläge.

Der Türkei droht ein Niedergang des Tourismus. Foto: goturkey.com

Die Warnung der Bundesregierung steht im Zusammenhang mit der beiderseitigen Aufkündigung des Friedensabkommens zwischen der Kurdischen Arbeiterpartei PKK und der türkischen Regierung sowie den Bombardements kurdischer Stellungen und massenhaften Verfolgung von kurdischen Bürgern.

Noch gibt es keine Absagen von deutschen Reiseveranstaltern, privaten und geschäftlich Reisenden, aber die Gefahr besteht, sollte die Regierung in Ankara weiterhin die IS-Mordbanden unterstützen stat sie zu bekämpfen und sollte sie verstärkt die kurdische Bevölkerung terrorisieren. Bekanntermaßen nutzt der türkische Regierungschef den Anschlag auf zahlreiche junge Menschen in Suruc (32 Tote, hunderte Verletzte), verübt von einem IS-Möder, als Vorwand, um gegen die eigentlichen Kämpfer gegen die IS, kurdische Rebellen, vorzugehen. Tatsächlich aber lässt Recep Tayyip Erdoğan die kurdische Bevölkerung übel terrorisieren. Auch weiß man, dass der türkische Ministerpräsident seit Jahren in vielerlei Hinsicht die blutrüstigen IS-Monster gewähren lässt, ja sie sogar unterstützt. Unglücklicherweise schweigt selbst die Nato zu den Angriffen auf die Kurden.

Inzwischen geht die Angst in der Türkei vor einem möglichen Bürgerkrieg um. Damit verbunden sein könnte auch, dass westliche Länder ihre Bürger vor Urlaubs- und Geschäftsreisen in die Türkei warnen werden. Dies würde die touristische Branche erneut treffen. Denn nachdem bereits ein erheblicher Rückgang an russischen Touristen zu verkraften ist, könnte ein Rückgang oder gar Ausbleiben von Touristen aus Deutschland, Österreich und anderen westlichen Nationen vor allem die Hoteliers empfindlich treffen. Viele Hotels mussten bereits ihre Preise senken und viele mussten inzwischen auch Personal entlassen.  

Im Juni fiel die durchschnittliche Belegungsrate der türkischen Hotels um 7,6 % im Vergleich zum Vorjahresmonat, so der Verband der Hoteliers der Türkei (TUROB). Nur noch 63,3 % der Betten waren im Juni belegt. Das hat u.a. mit dem Wegbleiben der Russen einerseits und mit kürzeren Aufenthalten der Gäste andererseits zu tun. Und der Zimmerpreis fiel von 149,10 auf 134,50 Euro die Nacht. Die negative Entwicklung bescherte der Branche laut TÜROFED bis jetzt einen wirtschaftlichen Verlust von umgerechnet ca. 5 Mrd. US Dollar. Mit der Ausweitung der militärischen Operationen fürchtet die Branche, dass der Terror noch mehr in die Türkei und vermutlich auch in die Touristenregionen getragen wird mit fatalen Folgen. Quelle: DMM