Westallgäu von jetzt auf gleich ohne Schienenpersonenverkehr

Da kamen Geschäftsreisende im Westallgäu aus dem Staunen nicht heraus: Kurzfristig hatte die DB auf den Strecken den Fahrgastbetrieb eingestellt. Businesstravellern und anderen Passagieren blieb nichts anderes übrig, als die langsameren Ersatzbusse zu nehmen oder gleich aufs Auto umzusteigen. Nebenbei bekannt wurde, dass im Raum Freiburg infolge von Elektrifizierungsarbeiten etliche Dieseltriebzüge arbeitslos herumstehen.

Das Verkehrsministerium des Landes Baden-Württemberg war am Freitagnachmittag (22. Februar 2019) von der Nachricht der DB Regio überrascht worden, dass aufgrund technischer Probleme an den Dieseltriebwagen Regioshuttle am Standort Ulm ab Montag, 25. Februar 2019, der Bahnverkehr im württembergischen Allgäu eingestellt wird. Betroffen sind seitdem die Strecken Memmingen – Leutkirch - Kißlegg – Wangen – Hergatz – Lindau sowie Aulendorf – Kißlegg – Leutkirch/Wangen.

Die kurzfristige Einstellung des Bahnbetriebs im württembergischen Allgäu durch DB Regio infolge technischer Probleme an Dieseltriebzügen der Baureihe VT 650 muss aus Sicht des baden-württembergischen Verkehrsministeriums sehr rasch beendet werden. Prof. Uwe Lahl,  Amtschef des Verkehrsministeriums in Stuttgart, sagte: „Es ist richtig, dass DB Regio den Hinweisen auf mögliche Schäden am Getriebe der Fahrzeuge sofort nachgeht und diese im Interesse der Sicherheit der Fahrgäste umgehend behebt. Wir erkennen auch an, dass das Bahnunternehmen kurzfristig einen Busersatzverkehr organisiert hat, um die Verbindungen notdürftig sicherzustellen.“ Allerdings sei ein längerer Ausfall des Zugverkehrs im württembergischen Allgäu überhaupt nicht akzeptabel.

„Ein derart lang dauernder Wegfall des Bahnangebots in einer ganzen Region entspricht nicht den vertraglichen Vereinbarungen. Das ist ein neuer Tiefpunkt in der Qualitätsentwicklung des Schienenverkehrs in Südwürttemberg. Der Ersatzverkehr mit Bussen ist für die Fahrgäste mit so vielen Nachteilen und deutlich längeren Fahrzeiten verbunden, dass er nach Ansicht des Verkehrsministeriums auf sehr wenige Tage begrenzt bleiben muss. Solche technischen Fahrzeugprobleme, die eine ganze Flotte betreffen, kann es immer geben, aber es muss nun sehr schnell Abhilfe geschaffen werden“, unterstrich Prof. Lahl.

Das Verkehrsministerium hat DB Regio am Wochenende aufgefordert, bis Dienstagnachmittag (26.02.2019) eine Lösung vorzulegen, wie der Schienenverkehr mit Ersatzfahrzeugen aus dem DB-Konzern oder von anderen Verkehrsunternehmen kurzfristig wieder aufgenommen werden kann. Quelle: Ministerium für Verkehr des Landes Baden-Württemberg / DMM.