WHO: Auf Langstreckenflügen unbedingt Masken tragen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordert Airlines und Passagiere auf, dass auf Langstreckenflügen wieder Masken getragen werden sollen. Die am Dienstag, 10. Januar 2023, abgegebene Empfehlung folgt der raschen Verbreitung der neuesten Omicron-Subvariante von COVID-19, XBB.1.5, in den Vereinigten Staaten, von China-Reisenden eingeschleppt.

Die WHO empfiehlt bei Langstreckenflügen wieder das Tragen von Schutzmasken. Foto: Atlanta

In Europa wurde die Untervariante XBB.1.5 in kleiner, aber wachsender Zahl entdeckt, sagten Vertreter der WHO und Europas bei einer Pressekonferenz. Deshalb rät die leitende Notfallbeauftragte der WHO für Europa, Catherine Smallwood, den Fluggesellschaften und ihren Fluggästen, unbedingt bei Langstreckenflügen in Flugzeugkabinen, die als Umgebungen mit hohem Risiko bezeichnet werden, Mund-Nase-Schutzmasken zu tragen. Dies ist eine Empfehlung für Passagiere, die „von überall ankommen, wo eine weit verbreitete COVID-19-Übertragung stattfindet“, fügte sie hinzu.

Wie verbreitet ist die neue Subvariante Omicron? XBB.1.5 – die bisher am stärksten übertragbare Omicron-Subvariante – machte in der Woche bis zum 07. Januar 2023 genau 27 % der COVID-19-Fälle in den Vereinigten Staaten aus, sagten die dortigen Gesundheitsbehörden. Es ist aktuell unklar, ob XBB.1.5 eine eigene Welle globaler Infektionen verursachen wird. Aktuelle Impfstoffe schützen weiterhin vor schweren Symptomen, Krankenhausaufenthalten und Tod, sagen Experten.

Zu den Maßnahmen, die Länder ergreifen sollten, gehören die genomische Überwachung und die Ausrichtung auf Passagiere aus anderen Ländern. Auch sollte die Überwachung von Abwasser in der Nähe von Eintrittspunkten wie Flughäfen konsequent durchgeführt werden. 

XBB.1.5 ist ein weiterer Nachkomme von Omicron, der ansteckendsten und jetzt weltweit dominierenden Variante des Virus, das COVID-19 verursacht. Es ist ein Ableger von XBB, der erstmals im Oktober entdeckt wurde und selbst eine Rekombination von zwei anderen Omicron-Subvarianten ist.

Die Besorgnis über die Verbreitung von XBB.1.5 rund um den Globus nimmt angesichts einer Welle von COVID-Fällen in China zu, nachdem das Reich der Mitte im Dezember 2022 seine „Null-COVID“-Politik aufgegeben hatte. Laut Daten, die Anfang Januar 2023 von der WHO gemeldet wurden, zeigte eine Analyse des chinesischen Zentrums für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten eine Dominanz der Omicron-Sublinien BA.5.2 und BF.7 unter lokal erworbenen Infektionen.

Wie können sich Flugreisende schützen? Die Agentur der Europäischen Union für Flugsicherheit (EASA) und das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) haben am Dienstag, 10. Januar 2023, Empfehlungen für Flüge zwischen China und der Europäischen Union herausgegeben. Dazu gehörten „nicht-pharmazeutische Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Virus, wie das Tragen von Masken und Tests von Reisenden sowie die Überwachung des Abwassers als Frühwarninstrument zur Erkennung neuer Varianten“. Empfohlen werden stichprobenartige Tests ankommender Passagiere aus China und eine bessere Reinigung und Desinfektion von Flugzeugen, die diese Strecken bedienen.

Letzte Woche empfahl die integrierte politische Krisenreaktionsgruppe der EU (IPCR) – ein Gremium aus Beamten der 27 EU-Regierungen – außerdem, dass alle Passagiere auf Flügen von und nach China Gesichtsmasken tragen müssen und stichprobenartige Tests von Passagieren, die aus China ankommen, durchgeführt werden sollten (DMM berichtete). Viele Wissenschaftler – auch von der WHO – glauben, dass die Regierung in Peking das wahre Ausmaß des Ausbruchs und der Ausbreitung der neuen Seuche wahrscheinlich verschleiert. 

Mehr als 20 Länder – darunter Zypern, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Italien, Lettland, die Niederlande, Portugal, Spanien und Schweden – fordern inzwischen COVID-Tests von Reisenden aus China. Quelle: WHO / DMM