Wie geht's weiter bei Lindner?

Die Zahlungsunfähigkeit der Lindner Hotels AG betrifft nicht alle Hotels der Gruppe. Es geht um 13 Hotelbetriebe u.a. in Frankfurt/M., am Nürburgring, in Köln, Düsseldorf, Hamburg und auf Sylt. Die AG beschäftigt derzeit knapp 650 Angestellte, 96 Auszubildende und bis zu 100 Aushilfen.

Wie tageskarte.io weiter meldet, hatte die Linder Hotels AG noch im November 2024 versucht, sich Geld über eine Crowd-Investing-Kampagne zu sichern. In der digitalen Bewerbung der Schuldverschreibung wurde das Bild eines Unternehmens gezeichnet, das in der Lage sei „langfristig stabile Einnahmen zu sichern“. Linder sei ein „etabliertes Unternehmen mit Zukunftspotenzial“, so die Sprache in der „Investorenbroschüre“. Der Umsatz würde die hohe Nachfrage bestätigen, pries sich das Unternehmen selbst. Die geplante Schuldverschreibung soll aber nicht umgesetzt worden sein. Nur wenige Wochen nach Veröffentlichung der Planzahlen mit gemutmaßten zukünftigen Jahresüberschüssen nach Steuern in Millionenhöhe, erfolgte dann der Gang zum Amtsgericht in Düsseldorf um das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung zu beantragen.

Laut einem Bericht des Portals „tageskarte.io“ soll ein Hotelier und Unternehmer Zweifel an der eingeschlagenen Strategie von Lindner geäußert haben, insbesondere am Deal mit der US-Hyatt Corp. Wie DMM vor zwei Jahren berichtete, wurde Lindner Hotels 2022 Teil von „JdV by Hyatt“, ein Schritt, der damals als Meilenstein für Internationalität und Wachstum angekündigt wurde. Möglicherweise kam es dennoch nicht zum erhofften Mehrwert. 

Aus dem Unternehmen verlautet, dass man jetzt mit den Gläubigern über deren Sanierungsbeiträge sprechen wolle. Bis zum Sommer 2ß25 soll ein Insolvenzplan vorliegen, über den die Gläubiger abstimmen müssen. Sollten die Vermieter und Investoren den Daumen nach unten senken, helfen rechtliche Schutzmechanismen wohl wenig.  

Auch bemerkenswert: Erst im August hatte die Lindne Hotels AGr Martin Rinck als neuen Chief Executive Officer und Vorstandsvorsitzenden angekündigt. Rinck sollte zu Beginn des Oktober auf Arno Schwalie folgen. Tatsächlich aber hat Rinck dieses Amt  gar nicht erst angetreten, aus  persönlichen Gründen, wie das Branchenportals „tageskarte.io“ schreibt. Quelle: tageskarte.io / Lindner / DMM