Wieder freie Fahrt auf neuer Weststrecke

Im Herbst 2024 hat ein Jahrhundert-Hochwasser in Österreich die neue Weststrecke stark beschädigt. Das Tief Anett legte eine der wichtigsten Magistralen des Landes für drei Monate lahm, ehe der Abschnitt St. Pölten – Tullnerfeld – Wien im Dezember 2024 wieder verfügbar war. Nach den abschließenden Reparaturarbeiten mit einer erneuten Sperre von 12. Mai bis 05. Juni 2025 präsentiert sich die schnellste Verbindung zwischen Wien und St. Pölten nun wieder in Top-Zustand.

Ab Freitag, 06. Juni, in den frühen Morgenstunden gilt wieder: freie Fahrt durchs Tullnerfeld. Die Fahrt zwischen St. Pölten und Wien geht dann wieder bei Höchstgeschwindigkeit 230 km/h wie gewohnt zügig in ca. 30 Minuten.

Der Cityjet Express (CJX 5) mit der Abfahrt ab Wien Westbahnhof (ab 4:48 Uhr) ist am 06. Juni der erste planmäßige Personenzug auf der runderneuerten Weststrecke, sieben Minuten später folgt ab Wien Hbf der erste Railjet (RJ 848 ab 4:55 Uhr). Von St. Pölten Hbf nach Wien fahren die Fahrgäste im RJ 821 (Abfahrt 5:02 Uhr) als erstes wieder über die Neubaustrecke. Rund 550 Züge im Personen- und Güterverkehr sind auf der viergleisigen Weststrecke täglich unterwegs.

Schnelles und attraktives Angebot. Das Erfolgsmodell der Weststrecke zeigt, dass der Zug das Auto bei der Reisezeit hinter sich lässt: Wien und die Mozartstadt Salzburg sind wieder in 2:25 Stunden verbunden, Linz und die Hauptstadt rücken in rekordverdächtigen 75 Minuten Fahrt wieder näher zusammen.

Geschäftsreisende profitieren zudem von einem besonders dichten Zugangebot: Zwischen St. Pölten und Wien fahren täglich rund 50 ÖBB-Fernverkehrszüge pro Richtung, dazu kommt der beschleunigte Nahverkehr Wien Westbahnhof – Tullnerfeld – St. Pölten im Stundentakt bzw. zu den Hauptverkehrszeiten sogar halbstündlich. Auf der alten Weststrecke durch den Wienerwald bieten die ÖBB ebenfalls einen engmaschigen Takt im Nahverkehr an.

Für das Comeback der schnellen Weststrecke wurde in den vergangenen 25 Tagen rund um die Uhr gearbeitet. Mehrere hundert ÖBB-Mitarbeitende und Partnerfirmen waren im Lainzer Tunnel in Wien, im Bahnhof Tullnerfeld sowie im besonders schwer vom Hochwasser betroffenen Atzenbrugger Tunnel im Dauereinsatz. Durch die Neuverkabelung der E-Versorgung wurden rund 250 km Kabel erneuert, des Weiteren wurden 1.640 Stück Brandschotte, 200 Mobilfunk-Antennen und rund 2.000 Verteilerkästen für die Stromversorgung ausgetauscht bzw. höher positioniert.

Provisorische Lösungen wurden zurückgebaut und durch dauerhafte Komponenten ersetzt. Gleichzeitig wurde die kritische Infrastruktur „einen Stock höher gelegt“, um für künftige Extremwettereignisse besser gewappnet zu sein. An den Tunnelportalen in Atzenbrugg und Purkersdorf kann nun bei Gefahr im Verzug in kurzer Zeit ein mobiler Hochwasserschutz errichtet werden. Gleichzeitig wurde während der Sperre in neue Gleise und Weichen investiert, um die Verfügbarkeit der Strecke langfristig zu erhöhen. All diese Verbesserungen wurden innerhalb von nur 25 Tagen umgesetzt.

Auch wieder volles WESTbahn-Angebot. Das private Fernverkehrsunternehmen WESTbahn bietet damit wieder die schnellste Verbindung zwischen St. Pölten und Wien in rund 20 Minuten (statt vorher knapp eine Stunde). WESTbahn-Züge sind wieder eine halbe Stunde schneller unterwegs. Zwischen Linz und Wien reist man damit wieder in rund 69 Minuten, zwischen Salzburg und Wien binnen 2:23 Stunden Zwischen Salzburg und Wien Westbahnhof fahren WESTbahn-Züge wieder im gewohnten Halbstundentakt. Quelle: ÖBB, WESTbahn / DMM