Wir haben den neuen Corsa gefahren

Auf der Fahrpräsentation der sechsten Generation des Opel Corsa betonte Opel-CEO Michael Lohscheller, dass Opel noch nie so deutsch war wie jetzt mit PSA. Der Autobauer wolle nicht elitär sein, sondern für die Menschen. Erstmals seit 18 Jahren sei es den Rüsselsheimern gelungen, die Verlustzone hinter sich zu lassen und ein ordentliches Ergebnis erzielt zu haben. Dass das so bleibt und noch besser wird, dafür soll u.a. der neue Corsa sorgen. Wir haben das Modell auf kurvigen Bergstrecken in Kroatien gefahren.

Opels neuer Corsa ist ein rundum gelugenes attraktives Fahrzeug. Fotos: G. Zielonka

Gute 30 % des Opel Corsa finden bei gewerblichen Kunden ihr Zuhause.

Der neue Opel Corsa macht von allen Seiten eine gute Figur.

Als "Kleinwagen" ist der neue Opdel Corsa ein Meister in Sachen Vernetzung und Infotainment.

Wie ein anderer großer Autobauer will auch Opel elektrisch werden, so Lohscheller weiter. 2020 soll der rein batterieelektrische Corsa gezeigt werden, der neue elektrische Mokka und der ebenfalls rein elektrisch Vivaro. 2021 soll dann der elektrische Zafira folgen bis schließlich 2024 die gesamte Opel-Flotte elektrifiziert sein soll. Der Corsa e, den die Opelaner leider nicht mit in Split dabei hatten, soll mit seiner 136 PS starken E-Maschine und einem 50 kWh-Akku eine Reichweite von 337 km (WLTP) haben und per Schnellladung binnen 30 Minuten vollständig aufladbar sein.  

Der elektrische Kleinwagen entsteht wie seine Verbrenner-Geschwister auf der Multi-Energy-Plattform und wird auf derselben Produktionslinie gebaut. Opel, so Lohscheller weiter, sei auch bereit für eine Zusammenarbeit mit FCA (bekanntlich sind PSA und FCA eine Fusion eingegangen). Dass der Corsa viele Freunde im privaten wie gewerblichen Segment findet, zeigen auch die 2019er Zahlen. Danach wurden im Halbjahr 1 2019 im Segment über alle Fabrikate 408715 Fahrzeuge gezählt, darunter 44.345 Corsas. Etwa 30 % sind bei gewerblichen Kunden eingestellt, die meisten bei Kleinunternehmen, bei Liefer- und Pflegediensten sowie bei örtlichen Behörden. Nicht anders soll es beim neuen Corsa werden, der seinen Marktstart in Deutschland am Samstag, 16. November feiern wird.

Während der batterieelektrische Corsa im Frühjahr 2020 erscheinen wird, werden die Verbrennergeschwister, darunter auch ein Diesel (1,5 l Vierzylinder, 250 Nm, 6-Gang-Schaltgetriebe) ab sofort verfügbar sein. Den Diesel machen die Opelaner aber in erster Linie für die südeuropäischen Länder, wobei er natürlich auch in Deutschland zu haben sein wird, wo er sich aber, zumindest für Privatkunden, eher weniger rechnet.

Unser erster Eindruck: ein sehr attraktives Design, egal von welcher Seite man den Corsa betrachtet, ein tadelloses Fahrverhalten dank straffem Fahrwerk und direkter Lenkung, vielfahrertaugliche Sitze, der Wagen wirkt sehr effizient und der Dreizylinder-Benziner ist durchzugsstark und angenehm leise.   

Zum Start des neuen 4,06 m langen Fünftürers stehen wirtschaftliche Benzin- und Dieselaggregate in Leistungsstufen von 55 kW/75 PS bis 96 kW/130 PS zur Verfügung. Der Kraftstoffverbrauch gemäß WLTP: kombiniert 6,2-4,0 l/100 km, 140-105 g/km CO2). Was alle Antriebsoptionen verbindet: Sie bieten Fahrspaß, agiles Fahrverhalten und sparsamen Verbrauch.

Generation Nummer sechs überzeugt mit topmodernen Assistenzsystemen, innovativen Infotainment-Systemen und einem herausragenden Preis-Leistungsverhältnis. Erstmals ist für den Corsa auch eine komfortable und extra reibungsarme Achtstufen-Automatik im Angebot. Das Einstiegsmodell startet bei 13.990 Euro (alle Preise UPE inkl. MwSt.). Hier sind bereits serienmäßig zahlreiche Assistenzsysteme wie Frontkollisionswarner mit automatischer Gefahrenbremsung und Fußgängererkennung, intelligenter Geschwindigkeitsregler und -begrenzer, Spurhalte-Assistent und Verkehrsschilderkennung an Bord. Zu den vollelektrischen Corsa-e-Versionen werden Benziner- und Diesel-Modelle in drei neuen Ausstattungslinien angeboten: als Edition für attraktive 15.850 Euro, als Elegance mit reichlich Komfortfeatures an Bord sowie als besonders sportliche GS Line.

Zur Top-Fahrdynamik des neuen Corsa trägt neben den agilen Motoren insbesondere die konsequente Leichtbauweise bei. Die leichteste Variante der sechsten Corsa-Generation unterbietet sogar die magische 1.000 kg-Marke: Der Fünftürer wiegt ohne Fahrer 980 kg. Dieses Modell ist verglichen mit seinem Vorgänger um 108 kg leichter, eine Einsparung von rund 10 % – und das bei vergleichbaren Längenmaßen von 4,06 Meter.

Dynamik vermittelt der neue Corsa zudem durch sein sportliches Design – besonders gut in Verbindung mit der stylischen Zweifarb-Lackierung. Die Dachlinie ist coupéhaft, um 48 mm  niedriger als beim Vorgänger – ohne Komforteinbußen für Fahrer und Insassen. Vom niedrigen Schwerpunkt profitieren Fahrverhalten und Fahrerlebnis. Der neue Corsa ist direkter, dynamischer.

Wie bei allen neu entwickelten Opel-Modellen haben die Ingenieure die Aerodynamik des jüngsten Corsa am Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart (FKFS) im Windkanal der Universität Stuttgart optimiert. Das Resultat: Mit einem Luftwiderstandsbeiwert von cW 0,29 und einer im Vergleich zum Vorgänger geringeren Stirnfläche von nur 2,13 m2 ist der neue Corsa eines der aerodynamischsten Autos seiner Klasse.

Moderne Assistenzsysteme und Matrix-Licht. Im neuen Corsa halten Technologien und Assistenzsysteme Einzug, die Kunden sonst nur aus höheren Fahrzeugklassen kennen. Ein echtes Highlight ist das adaptive blendfreie IntelliLux LED® Matrix-Licht, das Opel erstmals im Mainstream-Kleinwagensegment anbietet. Die insgesamt acht LED-Elemente werden von einer hochauflösenden Frontkamera der neuesten Generation gesteuert und passen den Lichtstrahl automatisch und kontinuierlich der jeweiligen Verkehrssituation und Umgebung an. Aber: Uns fiel auf, wenn ein Fahrzeug mit besagtem supermodernen Licht hinter einem herfährt und die Straßen viele Fahrbahnunebenheiten aufweist, wie es im bergigen Kroatien zwischen Split und Sibenik der Fall ist, dann wird man als Fahrer vom Hintermann schon mächtig geblendet.

Vom spürbaren Sicherheitsplus sprechen die Rüsselsheimer in Bezug auf die hochmodernen Assistenzsysteme wie der Verkehrsschildassistent oder der automatische Geschwindigkeits-Assistent sowie der sensorgesteuerte Flankenschutz. Die Corsa-Neuheit warnt beim Rangieren unter 10 km/h davor, dass eine Fahrzeugseite ein Hindernis (Pfeiler, Wände etc.) streifen könnte. Hinzu kommen Systeme wie der Tote-Winkel-Warner sowie unterschiedliche Einparkhilfen vom Parkpilot für Front und Heck bis zur 180°-Panorama-Rückfahrkamera. Corsa-Premiere feiert auch der Spurhalte-Assistent: Bemerkt das System einen unbeabsichtigten Spurwechsel, weist es den Fahrer mit Blinksymbolen und einer kurzen, spürbaren Gegenlenkbewegung darauf hin.

Bestens vernetzt und unterhalten sind Corsa-Fahrer und -Passagiere mit dem neuen Infotainment-Angebot aus Multimedia Radio, Multimedia Navi mit 7-Zoll-Farb-Touchscreen sowie dem Multimedia Navi Pro mit 10“-Farb-Touchscreen. Zudem bietet der Corsa auf Wunsch auch den neuen Service „OpelConnect“. Live-Navigation mit Echtzeit-Verkehrsinformationen und die Anzeige der aktuellen Kraftstoffpreise sowie eine direkte Verbindung zu Pannenhilfe und Notruf machen die Reise für Fahrer und Passagiere noch entspannter.

Dass es den Neuling auch in der besonders sportlichen GS Line geben wird, ist klar. Im Interieur unterstreichen Sportsitze für Fahrer und Beifahrer sowie Aluminimum-Sportpedale, ein schwarzer Dachhimmel und rote Farbakzente auf dem Armaturenträger das sportliche Feeling. Die GS Line ist auf den ersten Blick durch ein verchromtes Auspuffendrohr und Stoßfänger in Sport-Optik an Front und Heck zu erkennen. Ein Sport-Modus sorgt für ein noch dynamischeres Lenkungs- und Motoransprechverhalten. Die Preise für den Corsa GS Line beginnen ab 19.880 Euro. DMM