Wirtschaftsweise warnt vor neuer Kaufprämie

Die Stimmung der Unternehmen in Deutschland hat sich erneut verschlechtert. Der ifo Geschäftsklimaindex fiel im September auf 85,4 Punkte, nach 86,6 Punkten im August. Dies ist der vierte Rückgang in Folge. Die Unternehmen waren insbesondere mit den laufenden Geschäften weniger zufrieden. Auch der Ausblick auf die kommenden Monate trübte sich weiter ein. Die deutsche Wirtschaft gerät immer stärker unter Druck.

Die Personalplanung der Unternehmen in Deutschland wird infolge der Entwicklung vorsichtiger. So sank das ifo Beschäftigungsbarometer im September auf 94,0 Punkte, nach 94,8 Punkten im August. „Die strukturellen Probleme der deutschen Wirtschaft hinterlassen nach und nach Spuren auf dem Arbeitsmarkt“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Umfragen. „Die Unternehmen ziehen häufiger einen Arbeitsplatzabbau in Betracht.“ 

Auch die führenden Wirtschaftsinstitute senken ihre Prognose. Die  Wirtschaftsweisen Veronika Grimm macht auch und vor allem die ehemalige Merkelregierung (CDU/CSU und SPD) für die jetzige Krise verantwortlich. Über viele Jahre sei viel verpasst worden –auch in den wirtschaftlich guten Jahren der Merkel-Regierungen. Hier wurde zu viel verteilt und zu wenig in die Zukunft investiert. Die derzeitige Ampelregierung reagiert oft nur als Feuerwehr, was Orientierungslosigkeit erzeugt.  

Zum Thema Krise der Automobilindustrie warnt Grimm vor einer Wiedereinführung einer staatlichen Kaufprämie, sie es der VDA und etliche Autohersteller wie etwa VW fordern. Denn das sei teuer und ändere nichts an den strukturellen Herausforderungen. Profitieren würden dann vor allem ausländische E-Auto-Hersteller und wohlhabende Käufer. Außerdem stellen sich Unternehmen nicht nachhaltig auf, wenn sie bei jedem Problem auf staatliche Hilfe hoffen können. Das schafft dann noch mehr Probleme.

Die Wirtschaftsweise denkt zu Lösung der aktuellen Wirtschaftskrise an einen Umbau des Haushalts. Mehr Raum müsse für zukunftsorientierte Ausgaben gegeben werden und die sozialen Sicherungssysteme müssen angepasst werden. Nur so kann der Staat seine Aufgaben langfristig erfüllen. Quelle: ifo / t-online.de / DMM