WOW air im Überlebenskampf

Das Gespräch hätten sich die Chefs von Icelandair und WOW air sparen können. Zum zweiten und wohl letzten Mal verkündete am Sonntag, 24. März 2019, das Management von Icedlandair, dass es zur angekündigten Beteiligung an den Aktivitäten von Wow air nicht kommen wird. Damit steht der LC-Carrier möglicherweise vor dem Aus.

Überhaupt war die Entwicklung in den letzten Monaten höchst merkwürdig: Wie DMM berichtete, verkündete Wow air-Konkurrent Icelandair am 05.11.2018, alle Anteile von WOW air übernommen zu haben. Dann aber teilte Icelandair am 29. 11.2018 mit, dass WOW air doch nicht übernommen wird. Dafür beteiligte sich (angeblich) die US-amerikanische Private-Equity-Gesellschaft Indigo-Partners, die sich auf Investitionen in der Luftfahrtbranche spezialisiert hat. Daraufhin kam es bei Wow air zu einem Aderlass mit Flottenreduktion und Personalabbau: Die Langstreckenflugzeuge werden an die Leasingfirmen zurückgegeben, die A330-900neo gar nicht erst übernommen und 111 Festangestellten sowie rund 250 Zeitarbeitern wurde gekündigt. Die Flotte sollte mit Indigo Partners als neuem Hauptaktionär aus zehn A321 und einem A320 bestehen.

Indes zogen sich die Verhandlungen zwischen den Amerikanern und dem Management von Wow air zäh dahin. Im Februar 2019 hieß es, dass eine Übereinkunft bis Ende März 2019 erzielt werden soll. Vorige Woche, am 21. März 2019, kam dann das Stoppsignal aus Phoenix. Kein Interesse mehr, heißt es seitens der Private-Equity-Gesellschaft.

Nach dem unerwarteten Platzen des Deals mit Indigo verhandelt Wow air erneut mit Islands Nationalcarrier Icelandair (Sitz in Keflavík und Basis auf dem Flughafen Keflavík. Sie ist eine Tochtergesellschaft der börsennotierten Icelandair Group). Am Sonntag (24. März) brach  Icelandair die Gespräche mit Wow air ab. Nun muss Wow air irgendwie Geld auftreiben, wozu Gespräche mit Anleihenbesitzern und anderen Gläubigern stattfinden. Ob eine Restrukturierung des Unternehmens Erfolg haben wird, muss sich noch zeigen. Quelle: Icelandair / DMM