WOW air ist Geschichte

Die Airline-Pleiten häufen sich: Unsere Meldung vom Mittwoch, 27, März 2019, wonach sich die isländische Billigairline WOW air mit den Gläubigern geeinigt hat, war Stunden später überholt: WOW air ist Geschichte.

Am frühen Donnerstagmorgen (28. März) bekamen die Passagiere von Wow Air eine beunruhigende Nachricht, wonach sämtliche Flüge verschoben werden, bis die Dokumentation (Einigung mit den Gläubigern) mit allen Beteiligten abgeschlossen ist. Meldete der Carrier auf seiner Hompage. Um 9 Uhr morgens dann hieß es am Donnerstag, dass WOW air den Verrieb einstellt und alle Flüge annulliert sind.  

Die mutmaßlich insolvente Airline rät ihren gestrandeten Kunden, sich bei anderen Fluggesellschaften nach verfügbaren Flügen umzuschauen. WOW air will auf jene Airlines hinweisen, die möglicherweise etwas verbilligte Rückführtarife anbieten. Das Grounding hängt u.a. mit der Air Lease Corporation zusammen. Die hatte WOW air aufgefordert, bis Mittwoch Mitternacht ausstehende Ratenzahlungen in Höhe von 2,2 Mio. Euro (300 Mio. Isländische Kronen) zu bezahlen. Das Geld kam nicht, also verhinderte der wichtigste Leasinggeber für die noch verbliebenen sieben Jets den Start.   

WOW air hat offensichtlich einen derart hohen Schuldenberg aufgetürmt, dass das US-Investmentunternehmen Indigo Partners nach Prüfung der Bücher abwinkte. Und auch Icelandair scheute eine Übernahme (DMM berichtete).

Wow-Air-Gründer und -Chef Skúli Mogensen schrieb nun an die Angestellten der Airline, man habe es nicht geschafft, die Finanzierung rechtzeitig zu sichern. „Wir sind gezwungen, den Betrieb einzustellen und unsere Betriebslizenzen abzugeben“, äußerte Mogensen laut dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk RÚV. Schon Mitte 2018 hatte es bei Wow Air nicht gut ausgesehen: 47,7 Mio. US-Dollar verloren die Isländer binnen der ersten sechs Monate. In der Folge gab die Fluglinie im September bekannt, für hohe Zinsen frisches Geld aufzunehmen. Kunden befürchteten schon damals ein Grounding und hielten sich mit Buchungen zurück. Flughäfen, Leasingfirmen und andere Lieferanten wurden zudem strenger und verlangten schnellere Zahlungen. Quelle: aerotelegraph.com / Fréttablaðsins / DMM