Zudem wirkt sich aufgrund der bundesweit sehr hohen Bauaktivitäten ein Engpass bei der Verfügbarkeit von Großmaschinen sowie Fachunternehmen und Fachkräften im Bereich Spezialtiefbau aus. Die Deutsche Bahn (DB) und die Provinz Groningen arbeiten unverändert mit Hochdruck daran, die durchgehende Zugverbindung zwischen Bremen und Groningen schnellstmöglich in Betrieb zu nehmen.
Durch die Modernisierung wird die Streckengeschwindigkeit erhöht und die Reisezeit verkürzt. Bis zur Inbetriebnahme der Wunderline besteht weiterhin ein Ersatzangebot mit Bussen. Sofern die finalen Abnahmeprüfungen ohne größere Beanstandungen verlaufen, ist die Inbetriebnahme nun für Ende 2025, ansonsten Anfang 2026, geplant.
124 km der insgesamt 173 km langen Strecke verlaufen über deutschen Boden. Auf niederländischer Seite werden voraussichtlich im Spätherbst die letzten Maßnahmen zur Realisierung des grenzüberschreitenden Zugverkehrs von ProRail beendet sein. Auch in Deutschland ist der überwiegende Teil der Streckenarbeiten bereits abgeschlossen. Darunter fallen mehrere Bauwerke wie Stützwände, Brücken und Durchlässe. Auch ein großer Teil der Oberbauarbeiten ist weit vorangeschritten. Ein wesentlicher Teil des Vorhabens war der Neubau der Friesenbrücke als Hub-Dreh-Brücke. Die bestehende Brücke war 2015 von einem Frachtschiff zerstört worden. Seitdem müssen Reisende zwischen Leer und Weener Busse des Ersatzverkehrs nutzen. Durch den Neubau der Brücke und den Abschluss der Arbeiten Ende 2024 können die Züge wieder grenzüberschreitend verkehren. Die Friesenbrücke kann aus Ihrhove bereits gleisgebunden erreicht werden. Auch die Arbeiten an den neuen, barrierefreien Bahnhöfen Bunde und Ihrhove gehen so gut voran, dass mit Inbetriebnahme der Wunderline Züge dort halten können.
Westlich der Friesenbrücke wird entlang der Strecke der Unterbau bearbeitet, sodass auch hier im Anschluss Grund- und Gleisschotter eingebracht werden kann und Schienen verlegt werden können. Parallel werden derzeit mehrere Bahnübergänge erneuert sowie Kabeltiefbauarbeiten durchgeführt. Abschließend muss noch die Leit- und Sicherungstechnik installiert werden.
Die neue Friesenbrücke, ein wichtiges Verbindungsglied der Strecke über die Ems, wurde bereits testweise erfolgreich geöffnet und geschlossen; hier liegen die restlichen Arbeiten im Zeitplan. Erste Rangierfahrten werden in Kürze starten, um Material aus dem Osten zu den westlichen Baufeldern der Wunderline zu transportieren. Die zuständigen Gemeinden lassen derzeit die Zuwegungen zum Fuß- und Radweg auf der Friesenbrücke bauen, sodass Passanten noch im Sommer die Ems über die Brücke queren können.
Die Wunderline ist regional sehr bedeutsam und sie gilt als wichtiges Bindeglied im gesamteuropäischen Zugverkehr von Amsterdam nach Hamburg und Skandinavien. Gemeinsam mit dem niederländischen Infrastrukturbetreiber ProRail wird weiterhin intensiv daran gearbeitet, den Streckenausbau inklusive Elektrifizierung fertigzustellen. Nach Inbetriebnahme sich die Fahrzeit für Reisende zwischen Bremen und Groningen auf weniger als zweieinhalb Stunden verkürzen. Züge können dann über die neu gebaute Friesenbrücke fahren. Quelle: Deutsche Bahn / DMM