Dieter Zetsche fühlt sich nach der heftigen Kritik an seiner Person bei einigen Investoren nicht willkommen und zieht zurück. Er möchte nicht als Belastung antreten, wird er zitiert. In den Daimler-Führungsgremien war im Frühjahr 2019 verabredet worden, dass Zetsche (Vorstandschef von Daimler von Januar 2006 bis Mai 2019) 2021 den Aufsichtsratsvorsitz von Manfred Bischoff übernehmen sollte. Bischof kann aus Altersgründen nicht weitermachen.
Dieter Zetsche hatte ähnlich wie VW-Konzernchef Martin Winterkorn die Marke Daimler mit Dieselmanipulationen schwer in Verruf gebracht. Denn auch der Premiumhersteller war wie der VW-Konzern des Betrugs bei Dieselfahrzeugen überführt worden. Zetsche stritt dies stets ab, wie sein Amtskollege Winterkorn, der nach eigenen Angaben sowieso von nichts wusste. Für Mercedes ist die Sache noch nicht ausgestanden, Dem Autobauer steht eine weitere Klagewelle ins Haus. Vor einigen Tagen erst hatte der Autobauer einen milliardenschweren Vergleich in den USA schließen müssen.
Zum Vorwurf machen Investoren dem Vorgänger von Ola Källenius wichtige Fehlentscheidungen. Die hätten u.a. dazu geführt, dass Källenius mehrere Gewinnwarnungen für Mercedes aussprechen musste, was dem Ruf des Konzerns alles andere als gut tat.
Wer anstelle von Zetsche, der 2019 zum Aufsichtsratschef beim 2020 beinahe in die Pleite gerutschten Touristikkonzern ernannt worden war, Nachfolger von Manfred Bischoff (78, seit 2007 Chefcontroller) wird, muss der Daimler-Aufsichtsrat beschließen. Zu den Kandidaten zählt angeblich der Noch-Siemens-Chef Joe Kaeser, der mit richtigem Namen Josef Käser heißt. Quelle: DMM
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