Züge auf weißen Schienen

Die Rhätische Bahn (RhB) testete in diesem heißen Sommer auf einem Abschnitt ihrer Strecken weiß gestrichene Schienen. Ausgewählt wurde ein 300 m langer Gleisabschnitt zwischen Küblis und Fideris im Prättigau.

Hintergrund: RhB-Manager glauben, dass mit den weißen Schienen Gleisverformungen infolge der sommerlichen Hitze vorgebeugt werden kann. In der Theorie können so die Schienen um bis zu 7° C abgekühlt werden. In Italien ist die Methode bereits praxisbewährt. Dort sind in immer mehr Bahnhöfen weiße Schienen zu beobachten, z.B. auch im Hauptbahnhof Rom Termini. 

Hinter dem Versuch steht ein Forschungsbericht der technisch-naturwissenschaftlichen Hochschule ETH Zürich, der die Wirksamkeit der weißen Farbe bei intensiver Sonneneinstrahlung nachgewiesen hat. In der Folge haben sich laut Dünser Forschende an die RhB gewandt. Sie wollen untersuchen, ob sich die Schienen im Praxistest weniger stark verformen. Bei sogenannten Gleisverdrückungen ab 50 mm dürfen die Schienen nicht mehr befahren werden. Im Sommer 2015 hatte die Hitze für die RhB Konsequenzen: Wegen einer Gleisverformung konnten die Züge zeitweise nicht mehr durchgehend von Chur nach Arosa fahren. Die Passagiere mussten damals auf Busse umsteigen. Quelle: RhB / DMM