Zukunft der geschäftlichen Mobilität

Erste Ergebnisse ihrer gemeinsamen Studie zur Zukunft der geschäftlichen Mobilität haben der Verband Deutsches Reisemanagement (VDR) und das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML auf der VDR-Frühjahrstagung vorgestellt. Im Vergleich der Trendfelder Technologie, neue Reiseoptionen und Mobilitätsprozesse sowie Anforderungen der Geschäftsreisenden wird deutlich, dass Technologie der wichtigste Treiber für Veränderungen im Jahr 2025 sein wird.

„Es ist unsere Aufgabe, die Mobilitätsverantwortlichen in den Unternehmen schon jetzt auf die Themen der Zukunft vorzubereiten. Unser Zukunftsbild vertieft und erweitert identifizierte Trends, bewertet ihre Eintrittswahrscheinlichkeit bis 2025 und formuliert praktische Handlungsempfehlungen. Es ist damit neben unserem Think Tank TrendsPort und der VDR-Geschäftsreiseanalyse ein weiteres wichtiges Tool zur Strategieentwicklung. Das Zukunftsbild zeigt, dass wir zu Recht Datenmanagement und Sicherheit bereits vor Jahren auf die Agenda gesetzt haben. Und es bestätigt, dass technologisches Know-how und strategische Fähigkeiten wichtiger sind denn je, weil sich digitale Prozesse, Arbeitsabläufe, Arbeitsort und Arbeitszeit kontinuierlich verändern“, sagte VDR-Präsident Dirk Gerdom. 

Vernetzt, digitalisiert und automatisiert. Aus der technologischen Perspektive werden Business Traveller in Zukunft deutlich stärker als bisher vernetzt, digitalisiert und automatisiert reisen. Ziel dieser Entwicklungen ist es, Prozesse zu optimieren, Kosten zu sparen und die Sicherheit des Geschäftsreisenden zu erhöhen. 2025 spielen intelligente Geräte eine wichtige Rolle. Sie ermöglichen es, dem Geschäftsreisenden kontinuierlich Echtzeitinformationen zu seiner Reise zur Verfügung zu stellen. Zentrale, im Travel Management angesiedelte Anwendungen als Datendrehscheibe sind ein wichtiger Baustein. Das Generieren und Bereitstellen von Daten ist dabei nicht nur für den Firmenreisenden ein Mehrwert. Auch für das Travel Management entstehen Möglichkeiten, die eigenen Prozesse zu optimieren und diese für strategische Entwicklungen zu nutzen. Die befragten Mobilitätsexperten sind sich einig, dass Datenbereitstellung und -auswertung ein wichtiger Bestandteil des Mobilitätsmanagements werden. Insbesondere hoben die Experten auch die Bedeutung des Themas Sicherheit hervor. 

Neue Geschäftsmodelle. 2025 werden sich automatisierte Buchungs- und Abrechnungsprozesse etabliert haben, woraus sich neue Geschäftsmodelle für das Mobilitätsmanagement und die Dienstleister ergeben werden. Auch neue Bezahlmodelle, wie das virtuelle Bezahlen, gewinnen an Bedeutung. Augmented-Reality-Unterstützung von Reisenden wird dagegen eine geringere Rolle spielen. Moderne Videokonferenzsysteme sind dagegen ein realistisches Zukunftsbild. Bei einer evtl. insgesamt steigenden Anzahl von Geschäftsreisen ist dies eine wichtige Entwicklung, die es möglich macht, Meetings unter bestimmten Umständen virtuell durchzuführen.

Individuelle Mobilitätslösungen gewinnen an Bedeutung. Neben technologischen Entwicklungen treiben neue Reiseoptionen und Mobilitätsprozesse Veränderungen im Mobilitätsmanagement voran. Die befragten Experten gehen davon aus, dass individuelle Mobilitätslösungen, Sharing-Angebote und multimodale Geschäftsreiseplanung deutlich an Bedeutung gewinnen werden. Travel- und Mobilitätsmanager bereiten diese Trends vor, indem sie Reiserichtlinien anpassen oder entsprechende Angebote in ihr Reiseprogramm aufnehmen. Dagegen spielen umweltfreundliches Reisen und die Nutzung privater Unterkünfte anstatt Hotels im Jahr 2025 eine untergeordnete Rolle.

Mehr Organisationsaufwand. Durch den Wunsch nach Flexibilität und Echtzeitbetreuung steigt der Arbeits- und Organisationsaufwand des Mobilitätsmanagements. Darauf stellen sich die Unternehmen entweder durch Ausbau des Bereichs oder durch externe Unterstützung ein. Das Mobilitätsmanagement berücksichtigt individuelle Wünsche stärker in der Planung, gibt jedoch die Kontrolle nicht an die Geschäftsreisenden ab. Es übernimmt also auch in sieben Jahren  wichtige Funktionen der Prozesssteuerung als Rahmengeber. Die Arbeit hat sich jedoch inhaltlich verändert. Innovation ist ein wichtiger Aspekt, denn Mobilitätsmanagement ist ein Stellhebel in der Mitarbeitergewinnung und -motivation geworden. 

„Neue Mobilität und Digitalisierung verändern die Geschäftsreise von morgen. Für Travel Manger muss das Umdenken aber schon heute beginnen, um zukunftsfähig zu sein: Prozesse automatisieren, Mobilitätsinnovationen in das Angebot aufnehmen neue Kompetenzen aufbauen“, sagt Isabella Geis, Projektleiterin der Studie beim Fraunhofer IML. Quelle: Fraunhofer IML / DMM