Von den 702 untersuchten internationalen Routen durch die Datenforscher der Schweizer Großbank können Passagiere derzeit auf mindestens 610 nur beschränkt oder gar nicht reisen. Damit ist die Zahl nicht nur rund 20 Prozentpunkte höher als in der Frühphase der Coronakrise im April 2020 und 15 Prozentpunkte höher als zu Beginn des aktuellen Lockdown im November 2020. Global sind etwa 80 % der Routen beschränkt, innerhalb der Asean-Staaten in Südostasien sind es 78 %. In Europa aber steigt die Zahl Richtung 90 %, so Jarrod Castle, Analyst und Leiter des Travel Restriction Monitors.
Mobilitätsmanager, Geschäfts- und privat Reisende müssen sich informieren über Reisewarnungen, über die Pflicht vor oder nach dem Flug einen Coronatest zu absolvieren und über Zwangsquarantänen von bis zu zwei Wochen, z.B. in China, auch bei Vorlage eines negativen Testergebnisses. Und selbst dann gibt es nicht immer eine Garantie auf Einreise. Wer etwa aus Deutschland nach Dänemark will, muss damit rechnen, dass er selbst als frisch getesteter Geschäftsreisender mit einer schriftlichen Einladung von Kunden im Land nicht einmal für ein paar Stunden über die Grenze darf.
Die schärfsten Regeln hat inzwischen Großbritannien. „Wer bei der Einreise keine vollständig richtigen Angaben macht, riskiert gar bis zu zehn Jahre Gefängnis und bis zu 10.000 Pfund Geldstrafe. Die Restriktionen schrecken aus Sicht der Branche immer mehr Reisende von Buchungen in den kommenden Monaten ab. Reisen über Ländergrenzen hinweg wird wahrscheinlich in naher Zukunft nur mit einem digitalen Impfpass möglich sein. Und der verfällt vermutlich schon nach acht Monaten. Denn länger soll die Wirkung der bekannten Corona-Impfungen nicht anhalten. Quelle: UBS / wiwo.de / DMM