Arbeitnehmer werden zu Stubenhockern

Weniger Bewegung zwischendurch und insgesamt mehr Zeit vor dem Rechner: Laut der Studie "Arbeiten im Homeoffice" des Aktivstuhl-Herstellers Aeris gestalten viele Angestellte den Arbeitsalltag in den eigenen vier Wänden deutlich anders als im Büro. Die gesundheitlichen Folgen sind gravierend.

Entgegen den Befürchtungen so mancher Chefs sind viele Arbeitnehmer im Homeoffice sogar engagierter als im Büro. Sie arbeiten häufig länger und legen zwischendurch weniger Pausen ein. Laut der Studie sitzen 46 % der Befragten im Homeoffice morgens oft früher vor dem Rechner als gewöhnlich im Büro. Und 34 % setzen sich auch abends - also nach dem normalen Feierabend - noch mal an den Schreibtisch. Wobei der Schreibtisch in 40 % der Fälle ein ergonomisch eher unvorteilhafter Küchen- oder Wohnzimmertisch ist. Das neue Arbeitsverhalten im Homeoffice macht sich auch in geänderten Ruhezeiten bemerkbar: Da zum Beispiel die Kollegen für ein kurzes Gespräch in der Kaffeeküche fehlen, fallen bei 36 % der befragten "Homeworker" die Pausen kürzer oder seltener aus. Mehr als jeder Dritte isst zudem häufig nebenbei am Schreibtisch. Die Folge: 30 % machen eine kürzere Mittagspause als im Büro.

"Mit dem Wechsel ins Homeoffice konnten viele Unternehmen ihren Betrieb aufrechterhalten. Aber für den langfristigen und nachhaltigen Geschäftserfolg muss die Gesundheit der Mitarbeiter sichergestellt sein", so Aeris Gründer Josef Glöckl. "Gerade weil so viel Zeit vor dem Rechner verbracht wird, muss der Homeoffice-Arbeitsplatz so gesund wie möglich eingerichtet werden." Bürostühle, die permanent Bewegung ermöglichen, sorgten quasi nebenbei für eine starke Rücken- und Nackenmuskulatur. Mehr Bewegung und eine gestärkte Muskulatur sind notwendig, um die häufigsten gesundheitlichen Beschwerden im Homeoffice abzumildern. 26 % der Studienteilnehmer klagen zum Beispiel über Rückenschmerzen. Muskelschmerzen im Nacken- und Schulterbereich, Kopfschmerzen und Müdigkeit sind weitere Symptome, die jeder Fünfte nennt. Aber auch eine Gewichtszunahme (20 %) und Stress (20 %) sind häufige Folgen der beruflichen Arbeitsbelastung in den eigenen vier Wänden.

"Der Trend zum Homeoffice wird uns auch nach Corona dauerhaft begleiten", so Glöckl. Deshalb sollten Unternehmen und Angestellte gemeinsam mit Ergonomie-Experten Wege finden, um dauerhaft gesunde Arbeitsbedingungen im Homeoffice sicherzustellen. "Verspannungen, Schmerzen und Bewegungsmangel sind Effizienzkiller. Kein Angestellter kann kreativ und konzentriert arbeiten, wenn die Arbeitsumgebung nicht stimmt. Und neben der eigenen Gesundheit leidet auch die Bilanz der Firma." Mittlerweile seien zum Beispiel zehn Prozent aller Fehltage auf Rückenschmerzen zurückzuführen. Quelle: Aeris / DMM