Quote für E-Autos und weitere Zuschüsse?

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) fordert eine Kaufprämie für Elektroautos, denn die Preise seien zu hoch. Das sei der Grund, warum sich die potenziellen Käufer noch zurückhielten. Sie schreibt, dass es „neben steuerlichen Anreizen eine Kombination aus einer verpflichtenden Quote für E-Fahrzeuge, verbunden mit einem staatlichen Kaufzuschuss“ geben müsse. Dagegen wehrt sich der Fuhrparkverband.

Marc-Oliver Prinzing, Vorsitzender des Vorstands des Bundesverbands Fuhrparkmanagement, begrüßt politische Initiativen, alternative Antriebe im Sinne einer positiven ökologischen Entwicklung zu fördern. Das Ziel muss allerdings sein, die Emissionen zu reduzieren. Um dieses Ziel zu erreichen sollte der beste Weg, die besten Alternativen gefunden werden. Eine einseitige Konzentration auf eine Antriebsart kann nach Ansicht des Verbands nicht die Lösung sein. Insbesondere sei derzeit die Elektromobilität noch nicht die beste Alternative.  

Rund 19.000 Elektrofahrzeuge sind in Deutschland zugelassen. Auf noch niedrigem Niveau ist das mit einem ordentlichen Plus von über 50 % zum Vorjahr gar nicht so schlecht. Dennoch muss die Bundesregierung ihr Ziel, schon in etwas mehr als vier Jahren 1 Mio. E-Fahrzeuge auf die Straße zu bringen, wohl abschreiben. Stand heute liegt sie erst bei 1,9 % Zielerfüllung.

Der Preis für die gute, aber an den Vorgaben gemessen noch lange nicht ausreichende Entwicklung ist hoch. Insgesamt soll der Markt mit 2,4 Mrd. Euro subventioniert worden sein. Das entspräche mehr als 1,2 Mio. Euro pro zugelassenem Fahrzeug, wobei in die genannte Summe natürlich alle Forschungsausgaben, Investitionskosten für Infrsstruktur etc. einfließen sollen. Es wäre besser, glaubt der Verband, wenn die Bundesregierung 1 Mio. Bürgern ein Elektrofahrzeug schenkt. Dann wären die Ziele erreicht und das würde bei einem Durchschnittspreis von 30.000 Euro „nur noch“ 30 Mrd. Euro kosten.

Prinzing: „Wenn die Subventionen so weiter eingesetzt werden liegen wir beim 400-fachen, also bei 12 Billionen Euro aus Steuergeldern.“  Dem Verband ist schleierhaft, was eine verbindliche Quote in der Marktwirtschaft bedeuten soll. Soll der Industrie vorgegeben werden, wie viele Benziner und Diesel sie bauen darf oder werden die Kunden im Autohaus bald mit Schildern begrüßt: „Bis Ende des Jahres nur noch E-Autos!“ Quelle: Fuhrparkverband / DMM