Ryanair sauer auf Staatshilfe-Airlines - Delta’s Dank an Donald Trump

Mit scharfen Worten hat der CEO von Ryanair, Edward (Eddie) Wilson, die staatlichen Unterstützungen für Fluggesellschaften während der Corona-Krise auch auf der ITB NOW kritisiert, so wie es 2020 schon Michael O’Leary getan hatte (DMM berichtete). Dazu im Gegensatz bedankte sich der Chef der US-Airline Delta Airlines, Edward H. Bastian beim vormaligen US-Präsidenten Donald Trump für die Staatshilfen.

Edward Wilson, Ex-Ryanair-Personalvorstand und seit September 2019 Nachfolger von Michael O’Leary, räumte zwar ein, dass für einzelne Routen staatlich geförderte Flüge sinnvoll sein könnten. Aber für Anbieter von Zielen in Spanien, Portugal oder Griechenland Steuerzahlergeld auszugeben, ergebe keinen Sinn. So wie es jetzt laufe, subventionieren die Steuerzahler in Europa z.B. Urlaubsreisen in die Dominikanische Republik. Die Milliarden an Euro wären besser in Impfstoffe und das Gesundheitssystem der einzelnen Länder investiert.

Wilson bekräftigte, sein Unternehmen setze weiter auf Wachstum. Er glaube, dass die Airlines am Ende Gewinner der Krise sein können. Auch Ryanair wolle weiter wachsen. Mit den neuen Boeing-737 Max-Flugzeugen, die er im Sommer 2021 erwarte, reduziere sich der ökologische Fußabdruck des Unternehmens weiter, denn es könnten mehr Passagiere zu einem geringeren Spritverbrauch befördert werden. Die neuen Boeing-Jets hatten vor wenigen Wochen nach fast eineinhalb Jahren des zwangsweisen Stillstands – weltweit durften die Jets wegen zweier Abstürze mit 346 Toten nicht mehr starten. Boeing hatte seinerzeit ein fehlerhaftes Steuersystem verbaut und dies zu vertuschen versucht – von der FAA und EASA die Zertifizierung erhalten.

Ed Bastian sah die Luftfahrt-Branche in den Vereinigten Staaten nicht nur als systemrelevant an, sondern reihte sie unter die unterstützenden Maßnahmenträger bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie ein. Ohne Unternehmen wie Delta hätte die Mobilität in den USA nicht in dem Maß aufrechterhalten werden können, wie es notwendig ist.
Ebenso wie sein irischer Kollege Wilson äußerte Bastian die Hoffnung, dass sich der Reiseverkehr bald erholen könne. Für Delta-Inlandsflüge beginne das schon in den nächsten Wochen mit zunehmender Impfquote. Im Rest der Welt „sind wir wohl noch ein Jahr davon entfernt“, so der Delta-Chef weiter. Wichtig sei es nun, dafür zu sorgen, dass einheitliche Regeln in Sachen Impfen und Testen für den Flugverkehr weltweit eingeführt würden. Quelle: ITB NOW / DMM