Airlinemanager in Katar wegen sexueller Orientierung verhaftet

Ein hochrangiger Manager von Qatar Airways, der einst als Flugbegleiter für British Airways arbeitete, bevor er Führungspositionen sowohl bei BA als auch bei der Lufthansa übernahm, wurde von der katarischen Polizei wegen seiner sexuellen Orientierung festgenommen. Zuvor war er über eine Gay-Dating-App angelockt worden.

Der mexikanisch-britische Doppelstaatsbürger sitzt seit 04. Februar 2024 in einem berüchtigten Gefängnis in Katar, nachdem er zu einem Treffen mit einem „verdeckt“ arbeitenden Polizisten verleitet worden war, der ein gefälschtes Profil auf der Gay-Dating-App Grindr erstellt hatte. Laut Aktivisten, die die Freilassung des Verhafteten fordern, wurde der Airlinemanager während seiner Inhaftierung im  Gefängnis in Doha „bedroht, isoliert und ihm wurden Nahrung und ausreichend Wasser entzogen. Außerdem soll er gezwungen worden sein, auf Arabisch verfasste Dokumente ohne Übersetzer zu unterzeichnen.

Der Manager der katarischen Staatsairline hatte sich am 04. Februar mit einem Mann verabredet, nachdem er mit jemandem auf der Gay-Dating-App Grindr gechattet hatte. Als er jedoch in der Wohnung ankam, in der er diesen Mann treffen sollte, wurde er von einem Polizeibeamten empfangen,  der  als verdeckter Ermittler diente und ein Viertel Gramm Methamphetamin bei sich führte, das dem Manager untergeschoben wurde. 

Seitdem wird der Manager er wegen verschiedener Anklagepunkte festgehalten, unter anderem wegen Drogenbesitzes. Der Luftfahrtmanager ist zu allem Übel HIV-positiv. Das bewahrte ihn nicht davor, dass ihm wurde der Zugang zu den antiretroviralen Medikamenten verweigert wird, die für seine Gesundheit und die Vorbeugung von AIDS unerlässlich sind.

Die Behörden haben ihm mitgeteilt, dass er möglicherweise einen Monat warten muss, bis sein Fall verhandelt wird. In dieser Zeit wird er die lebensnotwendigen Medikamente nicht erhalten – eine Situation, die seine Familie praktisch als „Todesurteil“ bezeichnet hat.

Der Manager begann seine Flugkarriere als Mitglied des internationalen Kabinenpersonals der British Airways mit Sitz in Mexiko-Stadt, bevor er eine Führungsposition am Hauptsitz der Fluggesellschaft in London übernahm. Anschließend bekam er eine ähnliche Position bei Lufthansa, bevor er von der in Doha ansässigen Qatar Airways abgeworben wurde. Die Fluggesellschaft reagierte nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme.

Nach Angaben des mexikanischen Außenministeriums tun die Botschaftsbeamten in Doha alles, was sie können, um die Rechte ihres Bürgers zu sichern und ihm Zugang zu lebenswichtigen HIV-Medikamenten zu verschaffen. In einer Erklärung sagte das Ministerium, es sei zuversichtlich, dass Manuel bald wieder mit seiner Familie vereint sei.

2023 gab es bei Qatar Airways, einen ähnlichen Fall, als die katarische Polizei einen Flugbegleiter fälschlicherweise beschuldigte, eine männliche Prostituierte zu sein, nachdem er dabei erwischt worden war, wie er getönte Feuchtigkeitscreme auftrug, während der in einem Hotel in Doha seinen Geburtstag feierte. Der US-Staatsangehörige arbeitete seit 2016 für Qatar Airways. Als die Fluggesellschaft erfuhr, dass er verhaftet worden war, beschlagnahmten Beamte seinen Pass und gaben ihm dann nur drei Tage Zeit, um seine Sachen zu packen und das Land zu verlassen.

Homosexualität ist in Katar illegal, Die Strafen für einvernehmliche gleichgeschlechtliche Beziehungen zwischen Männern werden im Emirat mit langjährigen Gefängnisstrafen, Auspeitschung  und Abschiebung. Im Fall vo Ausländern geahndet. Aufgrund des Zusammenhangs mit LGBTQI+-Rechten hält Katar sogar an einem Verbot für Geschäfte fest, Waren mit Regenbogenmotiven zu verkaufen. Quelle: DMM