Doch scheinen trotz der Losung „Italien zuerst“ die Fäden im Hintergrund nicht abgerissen zu sein. Dafür ist die Lage um die seit vielen Jahre stets am Abgrund fliegende Alitalia viel zu ernst. Nach sechs Aufschüben soll jetzt am 15. Oktobver endgültig über die Zukunft der Staatscarriers entschieden werden. Aber selbst dieser Termin wackelt. Gut möglich, dass die Alitalia erneut eine hohe Millionenspritze braucht, um auch nach dem 15. Oktober abheben zu können, sollten bis dahin die Übernahme- bzw. Beteiligungsabsichten unter Dach und Fach sein.
Von den Beteiligungskandidaten sind im Grunde genommen nur drei übrig geblieben: Die Staatsbahn FS, der Infrastrukturkonzern Atlantia und die US-Fluggesellschaft Delta Air Lines. Ferrovie dello Stato und Atlantia sollen jeweils 30 % Abnteile bekommen, Delta 15 und auch der Staat soll mit 15 % mit von der Partie sein, wenn es m den Zuschlag der drei verbindlichen Offerten geht. Ob und wie sich die Lufthansa einbringen will, ist nicht ganz klar. Das LH-Management kann sich auch eine kommerzielle Partnerschaft vorstellen.
Der Deal mit der Lufthansa hatte sich 2018 zerschlagen, als die Deutschen teils harte Einschnitte (U.a. Personalabbau) im Zuge der Erneuerung der Alitalia forderten. Und weil für die LH bis in den Sommer 2019 das Thema Alitalia keines, oder fast keines mehr war, baute sie über ihre Tochter Air Dolomiti die Präsenz in Italien mit eigenen Finanzmitteln aus. Im Zuge dessen wird die Flotte der türkis-weißfarbenen Jets auf 26 moderne Regionaljets Embraer E 195 anwachsen. Und die Maschinen sollen in Zukunft nicht nur Feeder-Verbindungen Richtung der LH-Hubs München und Frankfurt leisten, sondern den Markt Italien mit eigenen inneritalienischen Strecken erobern. Diese Strategie könnte möglicherweise die Regierung dazu bewegen, sich doch etwas mehr der LH anzunähern. DMM