Amerikaner helfen Porsche bei der Software-Entwicklung

Bekanntlich hat der VW-Konzern massive Probleme mit der IT für die Fahrzeuge wohl aller Marken. Das dürfte sicher ein Grund dafür sein, dass die Sportwagentochter Porsche eine strategische Partnerschaft mit dem kalifornischen Unternehmen Applied Intuition (Sitz im Silicon Valley) eingeht.

Porsche will vom Knowhow des US-Partners Applied Institution bei der Softwareentwicklung seiner Modelle profitieren. Foto: Posche

Wie die Zuffenhausener melden, will die Sportwagenschmiede gemeinsam mit dem US-Partner Entwicklungen in verschiedenen Bereichen der Fahrzeugsoftware umsetzen. Ziel ist, den Eigenanteil bei der Software zu erhöhen und die Abhängigkeiten von Lieferanten mit Black-Box Lösungen zu verringern. Mit der Zusammenarbeit mit dem Tier-1-Fahrzeugsoftwarelieferanten erhält Porsche Zugang zu umfassendem Wissen in Bezug auf die Entwicklung, Implementierung und Update-Fähigkeit von Fahrzeugsoftware.

Laut  Michael Steiner, Mitglied des Vorstandes Forschung und Entwicklung bei der Porsche AG soll die Kooperation das Software-Know-how von Porsche stärken. Die Zuffenhausener wollen offensichtlich den Problemen aus dem Weg gehen, die den VW-Konzern in der jüngeren Vergangenheit mit Modellen wie dem Golf 8 oder dem ID.3 geplagt und zu viel Verärgerung bei Kunden geführt haben. Denn bei Fahrzeugen der neuesten Generation steht die Software immer stärker im Fokus. Beispielgeber ist Tesla. Elon Musks Autounternehmen ist in Sachen IT den deutschen Herstellern um Lichtjahre voraus.

„Die Entwicklung von Software und KI unterscheidet sich erheblich von der herkömmlichen hardwarebasierten Fahrzeugentwicklung“, erklärt Qasar Younis, CEO und Mitbegründer von Applied Intuition. „Die Integration und Aktualisierung unterschiedlicher Software- und KI-Komponenten kann sehr anspruchsvoll sein. An dieser Stelle kommen wir mit unserem Know-how als AI-First software company ins Spiel.”

Porsche will Lösungen auf Basis von Best Practices aus der Softwareentwicklung aufbauen, was es allein nicht zu leisten vermag, dem fehlenden Knowhow sei Dank. Die Amerikaner aber können das alles viel besser. Durch den Einsatz von CI/CD (Continuous Integration / Continuous Deployment) kann die Software für künftige Fahrzeuge über eine Off-Board-Plattform integriert und gesteuert werden. Dabei unterstützt ein professionelles Toolset eine durchgängige Validierung– von Software-in-the-Loop (SIL) bis zu Hardware-in-the-Loop (HIL) und physischen Fahrzeugtests. Die Zusammenarbeit mit Applied Intuition versetzt Porsche in die Lage, die Software seiner künftigen Fahrzeuge mit spezifischen Kundenlösungen zu gestalten. Quelle: Porsche / DMM