Auch Geschäftsreisende können Prügel beziehen

Es sind nicht wenige Geschäftsreisende, männlich wie weiblich, die des Öfteren von Deutschland in den Stadtstaat Singapur reisen. Sind die Reisenden männlich und überschreiten sie ihre Aufenthaltserlaubnis in Singapur, dann droht ihnen die Prügelstrafe. Schläge oder gar Knast gibt es für vergleichsweise einfache "Vergehen".

Für männliche Besucher des Stadtstaats gelten besonders strenge Gesetze, und die Strafe kann schon mal als Prügelstrafe ausfallen. Und die hat es in sich. Den die Schläge mit dem dünnen, biegsamen Rattanstock werden die Delinquenten ihr Leben lang nicht vergessen. Sie sind kein Zuckerschlecken und eine Lektion, die so manchen vielleicht auch in Deutschland ganz gut tun würde. Ein Arzt untersucht vorher die Gesundheit, beobachtet den Blutdruck. Außerdem werden die Nieren abgedeckt. Und nach den Hieben wird man medizinisch versorgt. Man erhält antiseptische Lösung auf die Wunden aufgetragen. Die Nachwirkungen sind heftig: Man kann nicht auf dem Rücken schlafen, muss ein paar Tage auf dem Bauch liegen. Der Schmerz ist nur am ersten Tag da, vielleicht ein paar Stunden, danach aber wird es nur noch unangenehm. Und nach ein paar Tagen bilden sich Narben. In Singapur standen u.a. zwei Graffiti-Sprayer aus Deutschland vor Gericht, weil sie einen Zug beschmiert hatten. Sie erhielten als Strafe acht Stockhiebe – und zwar auf das blanke Hinterteil. Sie werden wohl nie mehr eine Spraydose in die Handnehmen, allenfalls in Deutschland, wo man alles ungestraft tun und lassen kann.

Worauf männliche Besucher Singapurs im Besonderen achten müssen: Sie sollten sich niemals unanständig gegenüber Frauen verhalten. Das gilt auch für Bars, Diskotheken und Abendlokale, die den Anschein erwecken, Flirten oder mehr sei hier erwünscht. Denn ein unangemessenes Verhalten ("outrage of modesty") kann eine Prügelstrafe oder gar Festnahme nach sich ziehen. Homosexuelle Handlungen zwischen Männern sind ebenfalls strafbar.

Auch in der Öffentlichkeit sollte man vorsichtig sein: Kaugummi zu kauen oder auf die Straße zu spucken kann Geldstrafen in vierstelliger Euro-Höhe nach sich ziehen. Das gilt natürlich auch für das weibliche Geschlecht. Ebenfalls untersagt ist der Verzehr von Speisen und Getränken in öffentlichen Gebäuden und Verkehrsmitteln. Und selbstverständlich auch das Rauchen. Als Raucher sollte man besonders bei der Einreise Vorsicht walten lassen: Jede einzelne Zigarette muss mit einem Zollstempel versehen werden. Denn wer in Singapur mit einer Zigarette ohne diesen Stempel angetroffen wird, muss mit einer Strafe von rund 250 Euro pro Packung rechnen. Quelle: DMM