Autokauf: Digitale Technologien schlagen Marke und Design

Klassische Kriterien beim Autokauf wie Marke oder Design sind vielen Deutschen inzwischen deutlich weniger wichtig als digitale Angebote und Services im Fahrzeug. So sagen nur noch 64 % (2022: 68 %), dass ihnen das Design des Fahrzeugs wichtig ist. Und die Marke ist sogar nur noch für 53 % wichtig (2022: 59 %).

Digitale Services im Auto sind mehr gefragt als die Marke. Grafik: Bitkom

Zugleich achten 86 % auf ins Fahrzeug integrierte Navigationsdienste, 83 % auf neue Fahrerassistenzsysteme wie Einparkhilfe oder Stauassistent. 76 % möchten Dienste auf Grundlage von Fahrzeugdaten wie Reparaturhinweise bei Verschleiß und ebenso viele treffen ihre Kaufentscheidung aufgrund der Kompatibilität der Benutzeroberfläche im Cockpit mit ihrem Smartphone-Betriebssystem. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 1.003 Personen in Deutschland. Fürs Firmenkundengeschäft sind diese Daten aber weniger erheblich. 

„Die Menschen erwarten, dass ein Auto smart ist und digitale Technologien in das Fahrzeug integriert sind“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Die Automobilhersteller haben auf diese Entwicklung reagiert. Künftig muss es darum gehen, Autos von Beginn an als digitale Devices zu konzipieren, digital by default.“

Auch andere digitale Angebote rangieren auf dem Wunschzettel der Deutschen beim Autokauf noch vor Marke und Design. So halten 70 % Online-Updates (over the air) ohne Werkstattbesuch für wichtig. 66 % wünschen sich neue Dienste wie etwa Verkehrshinweise auf Grundlage von Car-to-Car-Kommunikation und ebenfalls 66 %  achten auf einen Internetzugang für Entertainment und Kommunikation im Fahrzeug. Künftig dürfte die Bedeutung digitaler Technologien im Fahrzeug weiter zunehmen. So sagen zum Beispiel heute 87 % der 16- bis 29-Jährigen, dass ihnen die Fahrzeug-Kompatibilität mit ihrem Smartphone wichtig ist, aber für gerade einmal 39 % dieser Altersgruppe ist das Fabrikat noch relevant.

Jedoch: Die wichtigsten Kriterien beim Autokauf sind Klassiker: Sicherheit (100 %), allgemeiner Komfort (96 %), Anschaffungspreis (94 %), Verbrauch und Umwelteigenschaften (93 % - bei den Umwelteigenschaften beachten aber die meisten Befragten nicht, dass Verbrennerautos schwer klimaschädlich sind)). Auch die Art des Antriebs (89 %) sowie eine staatliche Förderung (87 %, gibt es aber seit Ende 2023 nicht mehr) sind den Menschen wichtig. Die Motorleistung spielt nur für 72 % eine bedeutende Rolle. Quelle: Bitkom / DMM