Brechen Geschäftsreisen in die Türkei erneut ein?

Geschäftsreisen in die Türkei dürften von den jüngsten Entwicklungen einmal mehr betroffen sein. So hat der Volkswagen-Konzern entschieden, ein geplantes Werk im Land nicht zu bauen, weil der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sein Militär in Nordsyrien hat einmarschieren lassen mit all den schrecklichen Folgen für die Zivilbevölkerung. Es wird gemordet und vertrieben. Das Vorgehen der Türkei erntete von der ersten Minute an internationale Kritik.

Die Türkei will in Nordsyrien YPG-Milizen, maßgeblich zur Zerschlagung der Terrororganisation IS beigetragen haben und vom Westen dabei unterstützt wurde, von der Grenze verdrängen und eine Sicherheitszone für 1 bis 2 Mio. Flüchtlinge schaffen, die die Türkei zurückschicken will.

Nach dem Einmarsch türkischer Truppen – hochgerüstet vor allem auch von Deutschland – in Nordsyrien, herrscht zunehmend Alarmstimmung bei deutschen Unternehmen. Erste Konzerne wie Volkswagen und BASF legen ihre Investitionspläne für die Türkei auf Eis. Von wachsenden Problemen spricht in diesem Zusammenhang die die türkisch-deutsche Handelskammer in Berlin. 

Inzwischen mehren sich Zeichen, dass sich noch mehr Investoren aus dem Westen abwenden. Währung, Börse und Wirtschaftswachstum stehen vor einer erneuten Talfahrt. In der Vergangenheit war es der zunehmende Einfluss der Politik auf die Entscheidungen der türkischen Notenbank und Vetternwirtschaft bei der Regierungsbildung, die das Vertrauen der ausländischen Investoren in den weiteren wirtschaftspolitischen Kurs der Türkei spürbar getrübt und damit letztendlich auch zu der drastischen Abwertung der türkischen Lira geführt. hatten. Nicht anders ist die Situation jetzt. Dabei ist die Türkei sehr auf ausländische Geldgeber angewiesen.

Nicht ausgeschlossen ist zudem, dass das Vorgehen der Türken auch Auswirkungen auf den normalen Tourismus haben wird, der sich 2018 und 2019 erst wieder erholen konnte. Quelle: DMM / wiwo