Brisanter Brief des KBA an VW-Kunden

Nicht ausgeschlossen, dass auch der ene oder andere Freiberufler betroffen und der Ärger groß sein wird: Denn das Kraftfahrt Bundesamt (KBA) hat 640 Haltern von Volkswagen-Modellen geschrieben. Der brisante Inhalt: Sie hätten ein widerrechtlich verkauftes Vorserien-Fahrzeug, das wegen ernstem Unfall- und Verletzungsrisiko aus dem Verkehr zu ziehen ist.

Die Betriebsuntersagung fußt auf Grundlage von §f 5 der Fahrzeug-Zulassungsver¬ordnung (FZV), so die Behörde. Die von der Rück¬rufaktion 01C5 betroffenen Fahrzeu¬ge wurden von Volkswagen in unbekannter Weise zu Testzwecken nachträglich verändert, wobei die Änderungen nicht ausreichend nachvollziehbar dokumentiert worden sein sollen. Die Fahrzeuge waren ur¬sprünglich nicht für den weiteren Verkauf vorgesehen. Eine Instandsetzung ist nicht möglich. Einzige Möglichkeit einer nachhaltigen Gefahrenbeseitigung ist daher, die Fahrzeuge komplett aus dem Ver¬kehr zu nehmen", teilte KBA-Sprecher Stephan Immen der AUTO BILD mit.

Bereits Ende 2018 hatte VW eingeräumt, von 2006 bis 2018 Fahr¬zeuge verkauft zu haben, die nicht dem Serienstand entsprachen. Der Hersteller schrieb die Halter an, um die Autos anzukaufen und zu verschrotten (01C5) oder – falls mög¬lich – auf den Serienstand umzu¬rüsten (01C6). Weltweit waren rund 6. 700 Fahrzeuge (Up, e-Up, Polo, Golf, e-Golf, Golf Plus, Golf Cabrio, Golf Variant, Sportsvan, Scirocco, Eos, Touran, Tiguan, Sharan, Volks¬wagen CC, Arteon, Passat, Passat Variant, US-Passat, Phaeton und Touareg) betroffen. Bis Mitte Oktober 2019 konnte VW von den 4.100 in Deutschland registrierten Autos 3.200 zurückkaufen.  

Viele Halter waren von VWs Vorgehen, den zunächst gebotenen Ankaufpreis erst bei Ablehnung schrittweise auf den 2,3-fachen DAT-Wert zu steigern, irritiert oder verärgert. Manche schlugen dann ein, andere wiederum wollen das VW-Angebot generell nicht annehmen und pochen auf Rückabwicklung des Kaufvertrags – notfalls auf dem Klageweg. Quelle: Auto Bild / DMM