CDG-Express geht kaum rechtzeitig in Betrieb

Die Frist für die Inbetriebnahme des Pariser CDG-Express ist nicht einzuhalten. Bisher war geplant, die Superstrecke Ende 2023 einzuweihen. Die Regierung muss sich zwischen einer Verschiebung auf Mai 2024 - noch rechtzeitig vor den Olympischen Spielen, aber mit Beeinträchtigungen des RER B – und einer Verschiebung gleich um zwei Jahre entscheiden.

Die künftige direkte Eisenbahnverbindung zwischen Paris und dem Hauptflughafen Charles-de-Gaulle sollte rechtzeitig vor den Olympischen Spielen 2024 in Betrieb gehen. Die Inbetriebnahme der Strecke ist auch in den Verpflichtungen enthalten, die die Behörden gegenüber dem IOC bei der Bewerbung eingegangen sind. Erst vor wenigen Monaten war die Fertigstellung und Inbetriebnahme für Dezember 2023 angekündigt worden.

Eine Inbetriebnahme der CDG Express rechtzeitig zu den Olympischen Spielen 2024 hätte aber erhebliche Auswirkungen auf die Nutzer von RER B, schreibt das Wirtschaftsblatt Les Echos. Gerade dieses sollte aber bei der Konzessionsvergabe verhindert werden. Die zwei möglichen Szenarien, die der Infrastrukturbetreiber SNCF Réseau mitgeteilt hat, sehen so aus:

  1. Das erste äußerst fragile Szenario sieht eine um vier Monate (Mai 2024) verschobene Einweihung vor, noch rechtzeitig vor den Olympischen Spielen. Um dies zu erreichen, wären jedoch Verkehrsunterbrechungen im nördlichen Teil des RER B erforderlich. Hinzu kämen Nachtarbeiten und weitere Beeinträchtigungen für den RER B in den nächsten 5 Jahren. Es besteht zudem das Risiko, dass die geringsten Störungen auf der Baustelle die abendlichen Berufshauptverkehrszeiten beim RER B durcheinander bringen. Zudem müssten vier CDG-Express-Züge im Zeitraum 2024-26 auf Gleisen des RER B verkehren.
  2. Die zweite Option erweitert den Zeitplan um zwei Jahre bis Ende 2025, womit die meisten dieser Probleme den RER-Nutzern erspart blieben. Eine rechtzeitige Inbetriebnahme zu den Olympischen Spielen wäre aber nicht mehr möglich. Nun müssen Regierung und Behörden entscheiden. Quelle: Les Echos / DMM