China eröffnete weitere Superschnellstrecken

Kein Land der Welt außer China baut im Rekordtempo Tausende von Kilometern Hochgeschwindigkeitsstrecken. Kurz vor Weihnachten wurde über 1.000 km doppelgleisige elektrifizierte NBS in Betrieb genommen. Das Schnellfahrnetz (bis zu 400 km/h) beträgt aktuell knapp über 30.000 km. 2025 sollen es 38.000 km sein, die mit 250 bis 350 km/h befahren werden.

Kurz vor Weihnachten eröffnete China National Railways den 30.000 km Schnellstrecken. In fünf Jahren sollen es schin 38.000 km sein. Foto: CNR

Die chinesische Regierung arbeitet weiter daran, alle Provinzhauptstädte des Landes durch Hochgeschwindigkeitsstrecken mit der Hauptstadt Beijing (Peking) und untereinander zu verbinden, um die Reisezeiten Im Schienenpersonenfernverkehr (SPFV) des Reichs der Mite zu verringern.

Bereits Ende 2018 betrug die Länge aller Hochgeschwindigkeitsstrecken in China über 29.000 km bei einer Gesamtstreckenlänge des staatlichen Eisenbahnnetzes von ca. 130.000 km. Damit besitzt China ein Hochgeschwindigkeitsnetz, das zwei Drittel der Länge aller Hochgeschwindigkeitsstrecken der Welt ausmacht. Bis 2025 soll das chinesische Hochgeschwindigkeitsnetz auf 38.000 km anwachsen, während die Länge der herkömmlichen Eisenbahnstrecken sich bis 2050, vor allem zur Steigerung des Güterverkehrs, gegenüber dem heutigen Stand verdoppeln soll.

Wenige Tage vor Weihnachten wurde am 16.12.2019 die 648 km lange Superschnellstrecke  Chengdu (Hauptstadt der Provinz Sichuan ) – Guiyang (Hauptstadt der südwestchinesischen Provinz Guizhou) in Betrieb genommen. Nach der Anpassung des nationalen Fahrplans am 30.12.2019 sind auf dieser Strecke 44 Zugpaare pro Tag und 14 Zugpaare in Spitzenzeiten unterwegs, so dass Chengdu mit Shanghai, Guangzhou, Kunming und anderen Orten mittels Hochgeschwindigkeitszügen verbunden ist.

Mit einer Entwurfsgeschwindigkeit von 250 km/h verbindet die Bahn zwei Verkehrsknotenpunkte im Südwesten Chinas innerhalb von 2.38 Stunden, und bietet einer großen Anzahl von Passagieren in der Region einen schnellen Weg in die östlichen und südlichen Küstenprovinzen. Aufgrund des bergigen Geländes der Region wurden rund 85 % der 648 km langen Bahntrasse auf Hochbrücken oder durch Tunnel gebaut. "Die Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnstrecke Chengdu - Guiyang ist eines der kompliziertesten Personenbahnprojekte in den Bergregionen Chinas", sagte Zheng Tao, ein Konstrukteur der China Railway Eryuan Engineering Group. Zheng sagte, die Fertigstellung der Eisenbahnstrecke zeuge von Chinas fortschrittlichem Know-how im Hochgeschwindigkeitsbahnbau und wies besondere Ingenieurleistungen im Projekt hin, darunter die Feste Fahrbahn, eine weitspannende Stahl-Beton-Korbbogenbrücke und eine Stahlrohr-Beton-Drehbogenbrücke.

Ebenfalls am 16.12. 2019 konnten in Ostchina die neuen Eisenbahnstrecken von Xuzhou nach Yancheng und von Lianyungang nach Huai'an in Betrieb genommen werden. Bei der Verbindung von Xuzhou nach Yancheng handelt es sich um eine 313 km lange Hochgeschwindigkeitsstrecke für 250 km/h, an die sich in Huai'an die Strecke von Lianyungang nach Zhenjiang anschließt. Im neuen Jahr 2020 ist mit der Fertigstellung weiterer Neubaustrecken in dieser Region zu rechnen, wodurch neue Direktverbindungen aus der nördlichen Jiangsu-Provinz in die Großstadt Shanghai möglich sind. Dadurch soll die viel befahrene Trasse auf der Strecke Beijing - Shanghai entlastet werden.

Im Jahr 2020 sollen weitere Hochgeschwindigkeitsstrecke in den Provinzen (Autonome Region) Guangxi Zhuang, Guangdong, Henan, Jiangsu, Liaoning, Shandong and Shaanxi den Betrieb aufnehmen, um somit engere Verbindungen zwischen den ländlichen Gebieten und den Ballungszentren in der Mitte und im Osten Chinas zu schaffen.

In den bevölkerungsärmeren südwestlichen und westlichen Regionen Chinas steht hingegen der Ausbau des konventionellen Eisenbahnnetzes im Vordergrund, welches besonders dem Güterverkehr dienen soll. Hierzu zählt z.B. die jetzt am 18.12.2019 eröffnete 671 km lange, vorwiegend eingleisige Strecke von Dunhuang in der Provinz Gansu nach Golmud in der Qinghai-Provinz in Nordwestchina. Die Bedeutung dieser Strecke für den Güterverkehr zeigte sich bereits am Eröffnungszug, den eine elektrische Güterzug-Doppellok der Baureihe HXD1C (Vmax = 120 km/h) führte, die von CRRC Zhuzhou Locomotive Co. auf technischer Basis der Siemens-EuroSprinter gebaut worden ist. Quelle: China News Service (ecns), South China Morning Post, Xinhua / DMM