Chinesischer Overtourism in Luzern

Der Schweizer Stadt Luzern, ein Hotspot an den Ufern des Vierwaldstättersees, macht die Flut an Touristen, insbesondere von chinesischen Reisegruppen, schwer zu schaffen. Die Grenze des Erträglichen ist für die Bürger erreicht.

Luzern ist ein Hotspot in Sachen Tourismus. Doch wie lebt es sich in einer Stadt, die täglich von 25.000 Touristen besucht wird? Immer weniger gut. Die Grenze des Erträglichen sei definitiv erreicht, kommt die Schweizer Sonntagszeitung in einer Reportage zum Schluss und beruft sich dabei auf die Aussagen von zahlreichen Einwohnern der Stadt Luzern, die das gesellschaftliche und kulturelle Zentrum der Zentralschweiz ist.

Die Bewohner der Altstadt bedauern das Sterben vieler Läden, sie stören sich am Einheitsbrei der Geschäfte. Sie ärgern sich über das „Rambazamba“ tagsüber und, das die Innenstadt abends tot ist. Viele Bewohner fühlen sich heute fremd in der eigenen Stadt. Es sind vor allem die Besucher aus China, die stören. 2018 besuchten zwar mehr US-Amerikaner als Chinesen die Leuchtenstadt. Aber über die anständigen und freundlichen US-Gäste beschwert sich niemand – weil sie nicht auffallen. Die Chinesen hingegen würden in Gruppen in die kleine Stadt einfallen. Von Mai bis September stoppen am Luzerner Schwanenplatz mitten im Zentrum der Stadt im Schnitt täglich 200 Reisebusse, über 250 an Spitzentagen.

Der Österreicher Vladimir Preveden, der eine aktuelle Studie zum Thema Overtourism verfasst hat, kommt zum Schluss: Luzern ist an einem Wendepunkt der touristischen Entwicklung angelangt. Noch könne man selber bestimmen, in welche Richtung es weitergehen solle. Im Rahmen der „Vision Tourismus Luzern 2030“ will die Stadt nun klären, welchen Tourismus Luzern zukünftig haben möchte. Mittels Befragungen und Workshops soll dabei die Bevölkerung in den Prozess miteinbezogen werden. Quelle: Schweizer Sonntagszeitung / DMM