Das hätte schief gehen können…

…denn beim Landeanflug einer TAP A320 am 08. April 2022 kurz vor dem Ziel Flughafen Kopenhagen Kastrup hatte sich aus unerfindlichen Gründen die Schubumkehr des linken Triebwerks aktiviert, so dass es fast zum Absturz gekommen wäre.

TAP Air Portugal Flug 754 aus Lissabon befand sich im Endanflug auf Landebahn 30. Etwas stimmt nicht, spürten die Piloten und entschieden aus 120 Knoten Geschwindigkeit durchzustarten. Doch der Airbus  schrammt laut Zeugen nur wenige Meter an der ILS-Anlage vorbei und zog in nur 300 Fuß Höhe und quälend langsam über angrenzende Wohngebäude hinweg. Das linke Triebwerk lief nur im Leerlauf und der Jet ließ sich kaum korrekt manövrieren. Unter diesen Umständen hatte die Cockpitbesatzung Schwierigkeiten, die Kontrolle über das Flugzeug zu behalten. Deshalb riefen die Piloten eine "Mayday"-Notlage aus.

Einige Momente später kreiste der Airbus mit der Leistung ausschließlich des rechten Triebwerks wieder stabil in Flughafennähe, der zweite Anflug gelang problemlos. Nach der Landung fanden die Piloten und Ermittler einen starken Hinweis auf die Ursache für die Schwierigkeiten beim Durchstarten: offenbar hatte sich die Schubumkehr aktiviert.

"Beim Anlegen des Take-off/Go-around-Schubs (TOGA) ist das Flugzeug in geringer Höhe nach links gekippt und hat weder in der Form Höhe gewonnen noch Geschwindigkeit aufgenommen, wie es die Flugbesatzung erwartet hatte", halten Ermittler der dänischen Flugunfallbehörde HCL in einer ersten Zusammenfassung der Faktenlage zu dem Vorfall fest. "Drei der vier Schubumkehrklappen an Triebwerk 1 waren komplett ausgefahren", heißt es im Untersuchungsbericht. Quelle: aero / DMM