Delta-Flug war hoffnungslos überbucht

Delta Air Lines musste am Montag, 25. März 2024, 42 Passagiere von einem Flug von Los Angeles nach Tokyo ausschließen. Alle Passagiere waren pünktlich zu dem massiv überverkauften Flug erschienen. Das brachte dem Carrier viel Ärger ein. Berichten zufolge forderten Gate-Agenten 42 der ordentlich gebuchten Fluggäste auf, ihre Plätze und das Flugzeug zu verlassen. Sie sollten eine Entschädigung über jeweils 1.500 USD bekommen und am Dienstag wieder am LAX erscheinen.

Am Ende startete Delta-Flug DL7 am Montag fast eine Stunde später als geplant vom Los Angeles International Airport, da es eine Zeit lang brauchte, 42 Passagiere davon zu überzeugen, ihre Sitzplätze gegen eine Entschädigung aufzugeben. Der maximale Entschädigungsbetrag, den Delta bei „Verweigerung der Beförderung“ zahlen muss, beträgt 1.550 US-Dollar. Es ist jedoch bekannt, dass die in Atlanta ansässige Fluggesellschaft manchmal bis zu 10.000 US-Dollar pro Passagier anbietet, wenn die freiwillig auf ihren gebuchten Flug verzichten und einen Tag später fliegen. Dem Carrier kommen derlei Zahlungen günstiger als wenn sie an das Verkehrsministerium weit höhere Strafzahlungen leisten müssen für verweigerte Beförderung.

Das Verkaufen von mehr Tickets für einen Flug als Sitze vorhanden sind, gilt in der gesamten Luftfahrtbranche als gängige Praxis, insbesondere bei Fluggesellschaften, die „Hub-and-Spoke“-Geschäftsmodelle betreiben, bei denen Passagiere von einem Flug zum nächsten umsteigen.
Mithilfe statistischer Modelle und historischer Daten versucht das Revenue-Management-Team einer Fluggesellschaft zu schätzen, wie viele Personen ihren Flug nicht antreten werden, und verkauft dann so viele Sitzplätze, wie an Bord tatsächlich verfügbar sind. Viele Passagiere wissen nicht, dass dieses System die meiste Zeit überraschend gut funktioniert, aber es ist nicht ausfallsicher, und oft genug  erscheint jeder gebuchte Passagier für seinen Flug.  Das bringt dann die Airlines in Schwierigkeiten.  

Im Fall Delta ist bekannt, dass die Airline damit experimentiert, wie weit das Unternehmen mit einer Überbuchung seiner Flüge gehen kann. ^ CEO Ed Bastion prahlte kürzlich vor Investoren damit, dass die Fluggesellschaft geplant habe, einige Flüge um bis zu 5 % zu überbuchen. Quelle: DMM