Dickste Flugzeugaufträge aus Indien

Nach einem Rekordauftrag des LC-Carriers Indigo über 500 weitere Flugzeuge der A320neo-Familie zum Start der Paris Air Show 2023 zog die wiederbelebte Air India am Dienstag, 20. Juni 2023, mit einer Bestellung über 470 Flugzeuge bei Airbus (250 Jets) und Boeing (220 Maschinen) nahezu gleich.

Große Freude bei Boeing. V.l.: Campbell Wilson (CEO & Managing Director Air India), Stan Deal (President and CEO Boeing Commercial Airplanes), N. Chandrasekaran (Chairman, Tata Sons und Air India), Stephanie Pope (President und CEO of Boeing Global Services) sowie Nipun Aggarwal Commercial & Transformation Officer, Air India). Foto: Boeing

Beim Star Alliance-Mitglied Air India kannte die Fachwelt bereits, was Air India vorhatte aus  Absichtserklärungen bekannt: 140 A320neo, 70 A321neo, sechs A350-900 und 34 A350-1000 werden sich in der neuen Air-India-Flotte zu 190 Boeing 737 MAX, 20 B787 und zehn B777X gesellen. Dazu sicherte sich Air India Optionen auf 50 weitere B737 MAX und 20 Dreamliner.

Um die Finanzierung der Milliardenaufträge kümmert sich der neue Air-India-Eigner Tata. Die ersten B737MAUX sollen schon in einigen Wochen eintreffen. Mit der A350 kommt Airbus erstmals in einer indischen Interkontflotte zum Zug.

Beim europäischen Flugzeugbauer Airbus, aktuell nach verkauften Einheiten die Nr. 1 weltweit,  reibt man sich  natürlich die Hände ob des  Rekordauftrags über 500 Jets von der indischen Billigfluglinie IndiGo. Die beiden größten indischen Airlines wappnen sich damit für einen starken Ausbau des Luftverkehrs in ihrer Region. Beide haben sich in der Vergangenheit aber auch schon böse verkalkuliert. Air India stand sogar vor dem Aus mit einem riesigen milliardenschweren Schuldenberg, bevor sie durch den Mischkonzern Tata übernommen und gerettet wurde (DMM berichtete). 
IndiGo Airlines (InterGlobe Aviation Limited) ist eine indische Billigfluggesellschaft mit Sitz in Neu-Delhi und Basis auf dem Indira Gandhi International Airport. IndiGo Airlines wurde Anfang 2006 von Rahul Bhatia von Interglobe Enterprises sowie Rakesh Gangwal gegründet. Interglobe Enterprises hält 51,12 % der Anteile an IndiGo. 48 % gehören der Caelum Investments LLC. 2017 schwächelte der Carrier und cancelte seine Ansichten, Langstreckenverbindngen nach Europa einzurichten. Ausgeliefert werden die Jets der A320-Familie zwischen 2030 und 2035. Die Riesenorder sei erst der Anfang, es gehe noch weiter, sagte Indigo-Vorstandsvorsitzender Pieter Elbers. 

Airbus-Konkurrent Boeing geht aber auch alles andere als leer aus. An Air India sollen ja bis zu 290 Maschinen verkauft werden. Mit Japan Airlines wurde vereinbart, deren Dreamlinerflotte mit einer neuen Kabine auszurüsten. Die internationale Aircraft Leasing Company Avolon nimmt dem US-Hersteller weitere 40 B 737 MAX ab. Air Algérie hat acht B737-9 bestellt. Chona Airlines diktierte eine Order um 8 B 787-9 in die Auftragsbücher. Quelle: Airbus / Boeing / DMM