Die Sonne ist an Zugverspätungen schuld

In Europa gibt es kaum eine Bahngesellschaft, deren Züge auch nur halbwegs pünktlich verkehren. Da macht auch die Deutsche Bahn keine Ausnahme. Die Gründe für Zugverspätungen und Zugausfälle sind mannigfaltig. Der DB sagt man nach, ihre größten Feinde seien die vier Jahreszeiten! In Großbritannien haben Bahnunternehmen jetzt einen neuen triftigen Grund ausgemacht: Das Sonnenlicht.

Die Sonne und ihre blendende Wirkung sind laut britischen Bahngesellschaften für zahlreiche Verspätungen und Zugausfälle verantwortlich. Wie die Daily Mail berichtet, haben mehrere Bahngesellschaften vom staatlichen Netzbetreiber Network Rail Ausgleichszahlungen in Millionenhöhe für Verspätungen und Zugausfälle aufgrund schlechter Wetterbedingungen und nicht erkennbarer Signale wegen zu starker Sonneneinstrahlung gefordert und erhalten. Die Summe der Kompensationsleistungen betrug für den Zeitraum2019/2020 insgesamt 60 Mio. GBP (rund 71,85 Mio Euro). Für den Zeitraum 2018/19 waren es sogar 258 Mio. GBP (ca. 310 Mio. Euro).

Den Angaben zufolge kam es in den letzten drei Jahren bei 4.206 Zügen zu Unregelmäßigkeiten. Insgesamt gab es 358 Stunden an Verspätungen, zusätzlich zur Annullierung von 130 Zügen, u.a. weil es zu hell war, um Signale eindeutig zu erkennen. Die größten Probleme, die durch Sonnenblendung der Signale ausgelöst wurden, wurden aus Birmingham New Street gemeldet, wo im Februar 2019 aus diesem Grund 152 Züge verspätet waren und neun Züge völlig ausfielen. Quelle: Daily Mail / Network Rail / DMM