Donnerstag und halben Freitag keine Flüge und keine Züge

Am Donnerstag ganztags und am Freitag den halben Tag streiken die Lokführer und das Bodenpersonal der Lufthansa. Es werden so gut wie keine Züge fahren und der innerdeutsche Flugverkehr wird, was Maschinen der Lufthansa betrifft, ebenfalls kaum stattfinden. Für die ITB-Rückreise ist das eine ganz schlechte Nachricht. Wer zur ITB will, wird ganz dicke Probleme bei der Rückreise bekommen.

Den ganzen Donnerstag und halben Freitag fahren keine Züge. Foto: DB

Der nächste Streik der LH-Bodenbediensteten an allen deutschen Airports, zu dem die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi aufgerufen hat, und der Lokführerstreik der GDL, dürfte viele Touristiker treffen, die sich auf der ITB in Berlin tummeln. Denn die meisten von ihnen müssen wohl ihre Zelte bei der ITB schon am zweiten ITB-Tag abbrechen, weil sie sonst nur schwerlich die Heimreise antreten können. 

An der ITB Berlin 2017 gab es vor allem ein Thema: Streik des Flughafenpersonals. Tausende Messebesucher waren betroffen, kurzfristig buchten viele ITB-Besucher auf die Bahn um, vor allem für die Rückreise. Das geht diesmal nicht. 

Von Dienstag, 0. März bis Donnerstag, 07. März dauert die ITB Berlin 2024. Viele werden sich nun überlegen, überhaupt zur ITB zu reisen.  Denn am Dienstagmorgen hat Verdi bei Lufthansa einen Warnstreik ausgerufen. Sie fordert das gesamte Bodenpersonal für Donnerstag und Freitag dieser Woche zum Ausstand auf. Er soll in den passagiernahen Bereichen am Donnerstag 04.00 Uhr beginnen und am Samstag, um 7.10 Uhr enden. Im laufenden Tarifkonflikt für rund 25'000 Bodenbeschäftigte hatte es bereits zwei Warnstreikwellen gegeben, die den Passagierverkehr jeweils für rund einen Tag lahmlegten. Die Lufthansa hatte sich über die fortgesetzten Warnstreiks empört gezeigt und besonders die Vorbedingungen von Verdi kritisiert, um an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Der Konzern stellte deswegen die Tarifverhandlungen insgesamt infrage.

Die Bahn-Alternative könnte nun ein weiteres Problem werden. Bei der Deutschen Bahn kommt es ab Donnerstag, 02 Uhr früh zu einem 35-stündigen Streik. Die Tarifgespräche zwischen der Deutschen Bahn und der Gewerkschaft GDL sind vergangene Woche gescheitert. Laut Claus Weselsky, Chef der Lokführer-Gesellschaft GDL, geht es u.a. um eine schrittweise Absenkung der Arbeitszeit auf 35 Stunden. Noch schlimmer: Die Lokführer sollen laut GDL in Zukunft ohne jegliche Vorankündigung die Arbeit niederlegen. 

Insgesamt vier Wochen wollten Deutsche Bahn und GDL hinter verschlossenen Türen verhandeln, um einen Abschluss in dieser Tarifrunde zu erzielen. Die Verhandlungen wurden vonseiten der DB allerdings zu keinem Zeitpunkt lösungsorientiert geführt. Die vermeintlich „enormen Zugeständnisse“ des Arbeitgebers sind wieder einmal mehr Schein als Sein und bedeuten bei näherer Betrachtung oftmals sogar eine Verschlechterung des Status quo. Da es der DB am Willen fehlte, die Verhandlungen mit guten Kompromissen zum Erfolg zu führen, hat die GDL die Verhandlungen vorzeitig beendet, das abermalige Scheitern erklärt und wird nun zu weiteren Streiks aufrufen.

Der Druck der streikenden GDL-Mitglieder hat offensichtlich bisher nicht gereicht, um den Bahnvorstand zum Einlenken zu bewegen, sodass die Streiks nun ausgeweitet werden müssen. Die GDL weist ausdrücklich darauf hin, dass bei den nun folgenden Streikmaßnahmen voraussichtlich kein Notfallfahrplan gewährleistet werden kann und die Deutsche Bahn damit noch unpünktlicher wird, als sie ohne Streik schon ist. „Diese neue Eskalationsstufe hat der Bahnvorstand zu verantworten und nicht die GDL oder ihre Mitglieder,“ so der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky. „Der Bahnvorstand schert sich nicht um die berechtigten Interessen der Eisenbahner und hat damit selbst die Verhandlungen bestreikt, sodass auch keine Lösung zustande kommen konnte.“

Die Forderungen der GDL nach einer 35-Stunden-Woche hat der Bahnvorstand bis heute scheinbar nicht verstanden. Aus diesem Grund wird die GDL dem Management der DB diese Zahl ins Gedächtnis rufen – wenn es sein muss, immer und immer wieder. Daher wird der erste Streik nach dem erneuten Scheitern der Verhandlungen ab Donnerstag früh 02 Uhr 35 Stunden dauern. Quelle: GDL / Verdi / DMM